An  diesem Projekt wir noch gearbeitet F

n dieser Stelle werden in Kürze Projekte für die Schule erstellt werden.  Schwerpunkt  Umang mit Jugendbüchern:


Unterrichtsprojekt : Schwerpunkt Präsentation
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Ganz aktuell besonders im Zeichen eines wachsenden  Antisemitismus. Hier haben Schüler die Gelegenheit gehabt sich zu informieren.

Carlo Ross, Im Vorhof der Hölle

Jahrgangsstufe Sek. I   ( Hauptschule)

 

Eine meiner häufigsten Erfahrungen im Unterricht in der Hauptschule der Klassen 8 / 9 – 10 war das Interesse der jungen Menschen an den Vorgängen im 3. Reich. Die Berichte im Fernsehen, Zeitschriften Informationen aus dem Hören-Sagen  sind scheinbar dazu angetan, ein persönliches Interesse der Schülerinnen und Schüler zu wecken.  In fast jeder Klasse finden sich aber auch durch versteckte oder offene Hinweise und Beiträge Schüler, die  versuchen, das Kapitel 3. Reich  zu verniedlichen. Hier kommen auch zum Teil Argumente der Eltern, die am „rechten Rand“ leben zum Tragen

Die Schüler haben  aus einer Liste möglicher Lektüren das Buch von Carlo Ross „Im Vorhof der Hölle“ ausgesucht.-  Die Liste war sehr breit angelegt, umfasste insgesamt 12  Jugendbücher aus allen Sparten.  Das Buch von Ross war mit dem Klappentext vorgestellt worden und  der Inhalt wurde zudem noch erläutert.

1942 wird der 14-jährige Jude David Rosen nach Theresienstadt gebracht. Dieses Lager, von den Nazis als »Vorzeige-KZ« konzipiert um es der Presse und ausländischen Besuchern vorzuführen, wird von seinen Bewohnern auch »Vorhof zur Hölle« genannt. Jeder hier weiß, dass es aus Theresienstadt nur einen Weg gibt: in die Vernichtungslager. David merkt schnell, dass hinter der künstlichen Fassade der gleiche brutale Alltag von Terror und Angst herrscht, dem die Juden in dieser Zeit überall ausgesetzt sind. Er hat nur ein Ziel: Er will überleben. ( dtv-Junior- 2007)

Die Motivation war sehr groß- selbst schwächere Schülerinnen und Schüler konnten das Buch lesen, verstehen, da die Sprache bewusst einfach gehalten ist und sprachlich damit keine unüberwindliche Schwierigkeiten bietet

 Er spricht diese Altersstufe besonders an, da die handelnde Person in ihrem Alter ist.  Die Schüler lasen das Buch, es wurden die einzelnen Elemente bearbeitet,  im Hinblick auf eine Präsentation. Diese sollte in Form  einer  Lesung mit szenischen Spielfolgen     geschehen.

  • Ziele:
  • ·         Lesebegeisterung wecken
  • ·         Inhalte  verstehen
  • ·         Sprachliche Struktur erfassen, beschreiben, analysieren
  • ·         In eigenen Texten umsetzen
  • ·         Gestaltung von Bericht
  • ·         Charakteristik
  • ·         Inhaltsangabe
  • ·         Brief
  • ·         Andere,  weitere Quellen  suchen und bearbeiten
  • ·         Sich in die Zeit hineinversetzen
  • ·         Texte lernen, sprachlich gestalten
  • ·         Szenenfolgen entwickeln
  • ·         Spielerisch darstellen
  • ·         Sich in die Personen hineinversetzen können
  • ·         Anderen  über das erzählen

 

Das Ergebnis der Arbeit war eine  ca. 60 minütige „Szenische Lesung“  verbunden mit einer Ausstellung über Kinder in Theresienstadt.

Der Autor des Buches Vorhof der Hölle war während der Aufführungen zu seinem Buch  Gast der Schülerinnen und Schüler der Klasse 10B2 in  der GHS-Laggenbeck

 

Carlo Ross   ( Lebenslauf)  pdf-datei

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Carlo Ross begrüßt einige Zuschauer

Die Aufführung: 
( Inhalte und Texte bitte Links anklicken)
(in den Texten wird die Bezeichnung "Theresienstadt verwandt, seit 1945  heißt die Stadt "Terezin"


Begrüßung  (mp3 Datei- Original aus der Aufführung)

"Fahrt von Riga nach Theresienstadt"
Auf demWeg in die Hölle"
(Spielszene)

Regie- und Textbuch (pdf-datei)


LifeMitschnitt mp3

 "Wer ist David Rosen"
Hauptperson
LesungCharakterisierung des David Rosen

„Im Vorhof der Hölle“

Der Roman „ Im Vorhof der Hölle“ , geschrieben von Carlo Ross, handelt von

dem 14- jährigen Juden David Rosen, der in das vorzeige KZ Theresienstadt

kommt und sich zum Ziel gesetzt hat zu überleben.

Ich beschäftige mich nun mit dem Charakter von David Rosen, wie der Autor

ihn darstellt. Au einer Fülle von möglichen Charaktereigenschaften habe ich

einige – für mich wichtige herausgesucht:

David ist ein sozialer Junge, er pflegt in der Psychiatrischen Klinik die

Kranken, säubert ihre Schlafplätze und reicht ihnen das Essen an. Den kranken

Kindern auf der Kinderstation spielt er Kasperltheater vor, damit sie vergessen,

dass sie krank sind. (Zitat )“ da hast du dir Freunde fürs Leben geschaffen,

David! Deine Idee, aus den alten Lumpen Kasperlpuppen herzustellen, ist mehr

wert, als die besten Medikamente der Welt!“

Später geht er der Aufforderung nach, Alten und Kranken zu helfen. Er ist im

Kriegsbeschädigtenheim, wo ihn die Invaliden freundlichst empfangen. Auch

dort reinigt er alles oder verbringt seine Zeit einfach damit, mit den Alten etwas

zu spielen oder ihnen etwas vorzulesen. Und er repariert ihnen das Dach,

( Zitat ) „ Damit es keinen Wind und Regen durchließ“. Als Typhus in

Theresienstadt ausbricht und auch die Invaliden infiziert werden, hilft er ihnen

wo er kann, ohne daran zu denken, dass er die Krankheit auch bekommen

könnte.

Als Vera, seine Freundin die er im Kinderblock des Krankenhauses kennen

gelernt hat, auf Transport geschickt werden soll, ist er fest entschlossen

irgendetwas zu unternehmen. Im Transportbüro versucht er (Zitat)„den Mann,

der die Macht über Leben und Tod hat, zu überreden, dass Vera von der Liste

gestrichen wird“. Er sagt „ Nein“. „ Wenn ich dir helfen würde, müsste ich allen

Ansuchen nachgeben und dann wäre die Liste leer. Ich kann dir nicht helfen,

Rosen!“ ( Zitat Ende)

Die Empfangsdame gibt ihm einen Hinweis, dass er zum Funktionär gehen soll.

Er trägt seine Bitte dem Funktionär vor, und hält die Diamantohrringe, die er

von einem Invaliden bekommen hat, in den Händen. Der Funktionär stimmt zu

und streicht Veras Namen von der Liste und David gibt ihm dafür seine

Ohrringe. Vera ist ihm unendlich dankbar und auch David ist glücklich.

Seine Willenskraft zu überleben hat er von Anfang an, er macht Gymnastik und

trainiert seine Muskeln, isst was ihm geboten wird, obwohl es nicht

schmackhaft ist. Es lässt ihn so viel Kraft aufbringen, dass er die Epidemien

übersteht.

Doch ist er auch verbittert und traurig darüber, dass er seine Mutter verlassen

musste. Auch als man ihm in der psychiatrischen Klinik kündigt, scheint er

verbittert denn es hat ihm Spass gemacht, den alten und kranken Menschen zu

helfen.

 "Das Buch"
(kurze Inhaltsangabe)

Nach einer Begegnung mit einem SS -.Mann wird er von der Arbeit des

Kohlenschleppens freigestellt. Er arbeitet jetzt in der SS – Kaserne.

An einem seiner freien Tage geht er spazieren und sieht eine Gruppe Kinder. Ein

Junge aus der Psychiatrischen springt David um den Hals.

David findet sofort Gefallen an der Kinderkrankenschwester Vera. Die beiden

freunden sich richtig an und unternehmen viel zusammen. Sie gehen zu den

“Lagerdichtern“. David selber ist sehr begabt und trägt ein selbst geschriebenes

Gedicht vor.

Als die Invaliden auf Transport müssen, bekommt David von einem ein

Geschenk mit den Worten: „Nimm es David. Es ist mein Dank an dich für die

vielen schönen Stunden. Du hast mit deiner Herzlichkeit, deiner

Hilfsbereitschaft uns allen das Leben hier ein wenig leichter gemacht! Ich werde

es nicht mehr brauchen. Du aber halte es gut versteckt, vielleicht hilft es dir

einmal wenn es ums überleben geht!“ ( S.160 )

Als David erfährt, dass Vera in Quarantäne ist, hat er Sehnsucht.

Eines Abends erfährt er von Vera, dass sie auf Transport geschickt wird. David

nimmt es mit Entsetzen auf und hat eine Idee. Er erinnert sich an das Geschenk

des Invaliden. Es sind zwei Brillanten. Damit “kauft“ er sie frei.

Der Krieg geht zu Ende. Die Russen besetzen das Lager, die SS flieht.

Eines Abends lernen Vera und David und den Oberleutnant Malachow kennen.

Mit einem Transporter schleichen die beiden sich mit Malachows Hilfe aus

dem Getto.

Von verschiedene Stationen werden sie weiter in Richtung Westen geschleust ,

bis sie ganz allein ihren eigenen Weg gehen

 "Der Autor Carlo Ross"
ein Lebensbild ( s.oben)

 Im Heim
"Ist Milar ein Jude oder Arier?"
(Spielszenen)

pielszenen

„Im Jugendheim“

Spielszene: Im Heim ? Ist Milar ein Jude oder Arier ?

Jungen und Heimleiter in mehren Spielszenen zu Milar

Spielszene : Ankunft von David

Ort: Zimmer im Heim, David hat noch ein Handtuch um den Kopf, gerade

hat man ihm die Haare geschnitten.

David: Das ist ja grausam, das Haarschneiden zwickt und ziept ja furchtbar. Ich

kann das ja verstehen, wegen der Läuse, aber schärfer könnte das

Messer schon sein.

Jiri: Rosen, stell dich nicht so an, Ordnung muss sein. Halte dich an die

Ordnung und wir werden uns verstehen. Solltest du aber meinen, deine

Wege zu gehen, dann wirst du Schwierigkeiten haben, die dir nicht

gefallen werden. Unser Jugendheim steht im Wettbewerb mit anderen

Heimen und wir haben einen guten Platz errungen. Hilf mit, dass wir

diesen Platz auch weiterhin verteidigen können.

Heimleiter tritt auf

Pinkas: Tag David, ich bin der Heimleiter Herr Pinkas, Du bist ja gerade

angekommen, ich hoffe du wirst dich hier bei uns wohl fühlen. Ich

mache dich jetzt mit den Regeln bekannt…

Keine Nahrung aufbewahren

Nicht mit Tabak handeln

Bett richtig machen

Nicht mit nacktem Oberkörper arbeiten

So jetzt packe deinen Koffer aus:

Der Heimleiter verlässt die Stube wieder…

Milar: Du bist der Neue, wie?

Die vom Transport haben deinen Koffer gebracht! Ich bin Karl Milar

aus Berlin.

David: Ich heiße David, David Rosen und ich komme aus dem Ruhrgebiet.

Milar: Haste eene Zigarette für mich? Die könnte ich jetzt gut gebrauchen, die

sind hier schwer zu kriegen!

Jiri: Du verkaufst noch deine Seele für eine Schachtel Zigarette, Dicker.

Junge Für eine Schachtel? Für eine Schachtel verkauft er ganz Israel.

Milar: Schade, du ahnst nicht wie sehr mir die Lunge pfeift.

Haste wenigstens was, wat wir eintauschen können, gegen Zigaretten?

Junge : Lass dich nicht unterkriegen neuer!

David: Wo kann ich meinen Koffer unterbringen Karl?

Karl: Wo? Dumme Frage! Natürlick am Kopfende vom Schlafplatz. Du

liechst übrigens neben mir! Hoffentlich schnarchste nich, det macht

mich verrückt.

Jiri: Pass auf, Neuer, dass dir der Dicke nicht an die Wäsche geht, wenn

dann gib ihm eins auf die Pfoten. So nun haut euch hin. Morgen müssen

wir wieder früh aufstehen, David muss in die Psychiatrische, und wir

anderen haben ja auch unseren Job 56.45 Uhr ist die Nach zuende

Licht weg, Ruhe , Musikeinspielung

Licht langsam aufziehen

Ort:

Bettgestell,

David Haken, Koffer,

Zimmer im Heim, Karl fegt und gönnt sich

keine Minute Pause.

Kranker Junge : Hör auf den Staub so hoch zu wirbeln und feg

vernünftig so dass er uns nicht ins Gesicht

fliegt.

Gleicher Raum / Ein junge bringt Suppe

und Teller / Brot / setzen sich auf die Betten

oder stehen herum

David: Mensch, ich hab keinen Hunger auf diese

Suppe. Und denn noch das alte verschimmelte

Brot!

Kranker Stell dich nicht so an David. Das Essen hier ist

lebenswichtig und zu überleben, hast du dir

doch vorgenommen. Also spül die Brühe mit

dem Brot hinunter!

Jiri: Ihr glaubt nicht, was die Prominenz an Paketen

bekommt. Das Wasser läuft einem im Mund

zusammen, wenn man nur daran denkt! Heute

waren es drei Pakete für die Kammersängerin

Seelinger zerrissen und wir mussten alles wieder

neu verpacken. Da kamen Dinge zum

Vorschein, Dinge die ihr euch kaum vorstellen

könnt: Dosen, Ölsardinen und Krebsschwänze,

Krabben und eine Hartwurst so dick wie mein

Arm und mindestens einen halben Meter lang!

Junge: Die Seelinger ist eine ganz alte Frau, und wohnt

in einem Prominentenzimmer in der

Bodenbacher Kaserne.Ich habe die schon mal

gesehen. Sie soll einen hohen preußischen

Orden haben und mit dem Bruder von Kaiser

Wilhelm befreundet gewesen sein. Zwei

uneheliche Söhne soll sie auch haben, Grafen

sollen sie sein und adeliges Blut in sich haben.

Mehrere Jungs durcheinander: Eine Wurst, so dick wie ein Arm? /

Eine ganze Wurst

für sie ganz alleine! /

Prominent müsste man sein und mit dem Bruder

von Kaiser Wilhelm ein Techtelmechtel haben!

Die Ordnung schien dahin zu sein. Einer

der Burschen griff sich von einer Pritsche

eine Decke und warf sie über. Geziert wie

ein Mädchen stolzierte er in der Mitte des

Raumes umher und wiegte mit den Hüften.

Vor David blieb er stehen, machte einen

Knicks und lispelte:

Herr Graf, wie wäre es mit uns zweien?

Die Jungen grölten und lachten so laut sie

konnten und wollten. Aber nur für kurze

Zeit hatten sie das Getto und die anderen

schlimmen Dinge vergessen. Danach

löffelten sie ihre bereits kalt gewordene

Suppe.

Jungs guckt euch den an ( Lachen ) , ist das

nicht komisch? So viel Spaß hatten wir lange

nicht mehr!

Jiri

Kranker

Junge

David

Hoffentlich hat das eben keiner mitbekommen.

Wenn einer von den Wachleuten mitgekriegt

hat, dass wir so laut gelacht haben gibt es

bestimmt ganz viel Ärger.

Ich hab ein solches schlechtes Gewissen!

Mensch, am schwarzen Brett steht, dass jedes

Zimmer ein eigenes

Gedicht haben soll.

Das würde mich interessieren

Setzt sich in die Ecke und schreibt,

die anderen liegen auf dem Bett oder haben

den Raum verlassen

David spricht vor sich hin : Wir sind des Gettos Jugend,

wer sich zu uns gesellt,

lernt kennen unsere Tugend,

die uns zusammenhält.

Wir gehen Seite an Seite,

einmal wird Freiheit sein...!

Karl Milar: stürzt ins Zimmer: Da bin ick wieda,

Mensch watt ich erlebt habe

Ick dachte, mir trifft der Schlag, als der mir

verklickerte, ick müsste in det

Rassenbiologische Amt nach Leitmeritz. Dort

wollen se mir untasuchen. Weil ick so janich

jüdisch aussehe, vastehste? Weil ick blonde

Haare habe und blaue Oogen, wollen se mir dort

in de Mangel nehmen! Übamorjen bejleitet mir

eena von de tschechischen Gendarmen nach

Leitmeritz!Oh, Jott, bin ick uffjeregt!

Junge: Mensch, Karl! Vielleicht schicken die dich nach

Hause!!

Karl Milar: Und wo soll ick hin? Meine Familie ist doch

ooch gettorisiert!

Jiri Draußen gibt es doch auch Heime. Arische!

Solche, in denen es weiß bezogene Betten gibt

und satt zu Essen, ordentliches Essen, keine

Brühe, kein verschimmeltes Brot.Stell dir das

mal vor, endlich mel richtig satt essen!

Ort: / Licht geht weg, es wird dunkel Zimmer im Heim, Die Jungs liegen in ihren

Betten.

Karl Milar: David? Biste noch wach? Ick kann nich

schlafen.

David: Wie soll man schlafen, wenn du nicht ruhig

liegen kannst! Was ist denn ?

Sprecher / Einige Tage später

David: Ist euch aufgefallen das der Dicke nicht da ist ?

Jiri Sei doch froh das der nicht da ist dann hast du

mehr platz für dich in deinem Bett

Junge Der Dicke kommt schon, der ist an Fressen

gewöhnt.

Kranker : Wir wurden heute Abend mal wieder richtig satt.

Wir hatten unseren Spass.

Sie waren laut und lachten (Stimmengewirr)

Pinkas: Seit nicht so laut. Ihr wisst doch dass es verboten

i st laut zu lachen. Wir wollen doch kein

schlechtes Bild auf unseres Heim werfen, wir

haben einen guten Platz bei dem Vergleich aller

Heime errungen.

Karl Milar: Ick kann nicht schlafen weil ick so nervös bin

das ick schon zittere. Ick möchte nämlich

wissen, was mir da morjen erwartet!

Karl Millar kommt herein

Millar: Hey David, wilste wissen was die mit mir

gemacht haben?

David: Ja, erzähl was haben die mit dir gemacht wieso

musstest du denn nach Leimeritz

Karl: Ich war da, weil die gucken wollten ob ich

wirklich ein Jude bin! Die meinen ich sehe so

arisch

aus. Die haben meinen ganzen Körper untersucht

meine Ohren, meinen Hals, meinen Mund ...

Dann haben die noch Fotos von mir gemacht

sogar welche wo ich Nackt drauf bin. Aber ich

weiß jetzt genau so viel wie vorher.

David: Vielleicht gehen die Untersuchungsunterlagen

nach Berlin , du weißt doch das für die Nazis

alles in Berlin passiert.

Karl: So wird’s sein, David, schlaf jut.

Licht weg, Dunkelkeit

Sprecher : einige Tage später

Karl: Rate mal Rosen, was mit mir geschehen wird?

David: Hitler ist tot und wir können alle nach Hause

fahren?

Karl: Du bist nen Witzbold Rosen! Ick werde morgen

mit einem Beauftragten nach Berlin ins

Lehrlingsheim. Sie haben mich für Arisch erklärt.

Ick sei kein Jude, ich habe keine Rassischen

Merkmale, die mich als Jude erkennen lassen.

Das Gutachten liegt bei Pinkas im Büro.

David: Das freut mich für dich, aber du gestattest doch,

dass ich vor Begeisterung nicht aus den Latschen

kippe. Du gehst fort aus dieser Hölle aber ich und

Tausend andere bleiben noch hier und müssen die

Qualen ertragen.

Karl: Aber da kann ich doch nicht für. Ich habe halt das

Glück.

David: Nein freu dich ruhig aber ich wollte es dir nur

noch mal sagen . Ich wünsche dir ein schönes

Leben.

Karl: Ich kann nicht einschlafen ich bin so aufgeregt

auf morgen.

David: Dann liegt doch wenigstens ruhig

"Der Führer schenkt den Juden eine Stadt"
(Filmausschnitt)
Der Film wurde im Dritten Reich als Propagandafilm von den Nazis gedreht und sollte die KZs positiv darstellen. Er ist bei den Landesfilmstellen zu bekommen

 "Interview mit Vertretern des  Roten Kreuzes"
(Spielszene)

Frau: Auf jeden Fall, vorher haben die meisten Juden in dreckigen Wohnungen

gewohnt und in Abstellkammern geschlafen. Jetzt leben sie in einer richtigen

Stadt. Wir haben das Gefühl, dass es ihnen gut geht. Das kann ich auch der

schwedischen Regierung berichten. Wir waren ja hier, um Gerüchten

nachzugehen, dass die Juden umgebracht und misshandelt werden. Nach dem

was ich hier gesehen habe, ist das nicht wahr.

Moderator: Haben Sie auch den Film „der Führer schenkt den Juden eine Stadt“ gesehen?

Mann: Uns wurde der Film gezeigt bevor wir hier hergekommen sind. Wir wollten uns

davon überzeugen, ob es wirklich so ist wie es im Film dargestellt wurde.. Die

Juden haben ein gutes Leben.

Reporter: Ich danke Ihnen für das Gespräch.

Liebe Zuhörerinnen und Zuhören an den Volksempfängern

Wir berichteten aus Bad Theresienstadt- von dem Besuch einer Delegation

des Internationalen Roten Kreuzes aus Genf und Stockholm.

Und hier ist die Tönende Wochenschau. Maiausgabe 1944. Wir berichten aus

Großdeutschland aus den Gauen und Protektoraten. Von der Maas bis an die

Memel- von der Etsch bis an den Belt.

Und weitere Nachrichten :

Unser geliebter Führer – Adolf Hitler hat heute wieder / leiser werden –

Black out

 David " Das war Theresienstadt wirklich"
( Hinweise zum Film)

 

Was geschah wirklich im Lager?

David berichtet über die Hintergründe:

Wenn man glaubt, dass sich das KZ – Lager Theresienstadt in vielen Jahren so drastisch

verändert hat, dass es zu einer “ richtigen, schönen “ Stadt geworden ist – wie die NSDAP

die Menschen glauben machten wollte- hat man sich getäuscht.

Theresienstadt ist ein Konzentrationslager – nicht mehr und nicht weniger.

Wer es nicht selbst miterlebt hat, wird es nicht glauben, wie es hier in Wirklichkeit ist.

Die Kleider, Koffer, Schuhe usw. werden den Neuankömmlingen, die im Getto eintreffen,

weggenommen und später in den Geschäften zum Verkauf angeboten. Wenn man Pech hat,

kauft man, für das neue Geld, seine eigenen Sachen zurück.

Das Gemüse, was sorgfältig gepflegt und angebaut wird, bekommen nur die SS – Leute. Das

angebaute wird auch verkauft, aber nicht an die Gefangenen.

Im schlimmsten Fall wird man mit der Todesstrafe bestraft, wenn man Dinge,

wie z.B. das Gemüse oder Kohle stiehlt. Wegen einer Tomate wurden Lagerinsassen

hingerichtet.

Am Ende eines Tages müssen viele Angst haben, am nächsten Tag auf Transport geschickt zu

werden, denn eine solche Fahrt endet meistens in der Gaskammer.

Jährlich sterben Tausende Menschen. Viele sterben unter anderem auch an nicht so

schlimmen Krankheiten, denn die Verhältnisse im Lager, Unterernährung, Enge, mangelnde

Hygiene machen schon eine leichte Erkältung zu einer tödlichen Krankheit.

Die “Wohnungen“ sind ärmlich und ziemlich klein. Einem Mensch stehen rund 1,5 m2 zur

Verfügung. In den Zimmern liegt man eng zusammen auf einfachen Holzbettgestellen.

Wenn man etwas prominent ist, auf Strohsäcken, ansonsten auf Holz. Meistens liegen drei bis

vier Leute nebeneinander. Der Koffer dient als Kopfkissen.

Wenn man nicht befolgt was die Wachleute befehlen, bekommt man Schläge. Es reicht

schon, wenn man einen Offizier nicht schnell genug aus dem Weg geht, nicht grüßt dann

bekommt man mit einer Reitergerte einen Schlag ins Gesicht, kommt ins Gefängnis, wird

misshandelt und umgebracht.

Aber das Schlimmste ist die Angst- die Angst dass man den nächsten Tag nicht überlebt

"Die SS- So habe ich sie erlebt"
Lesung aus dem Buch

 Kinder in Theresienstadt,
der Transport, das Ghetto
Spielszene - fiktive Briefe zwischen Vera und David

 

David auf der einen Seite der Bühne im Zimmer, eine Kerze, sitzt auf dem Bettrand und

schreibt.

Vera auf einem Podium abseits, hinter Gittern und Stacheldraht

Immer wenn einer liest, wird er mit Scheinwerfer ausgeleuchtet , der Schreiber oder die

Schreiberin liest dann den Text.

Brief 1 ( David liest, pantomimisch) - Vera spricht den Text im Dunkel

Lieber David,

heute traf ein Transport mit hungernden und völlig verdreckten Kindern ein. Sie wurden in

Viehwagons aus Bialystok hergebracht.

Mir kamen fast die Tränen, die armen Kinder. Die Kinder wurden in die Baracken, die mit

Stacheldraht eingezäunt sind, unter gebracht.

Ihre Eltern sind auf dem Transport umgekommen oder nach Auschwitz geschickt worden...

Viele Kinder haben Angst, sich klammerten sich aneinander und hielten ihre Kuscheltiere

fest. Die Aufseher trieben sie weiter, Kinder fielen und weinten. Es<war schrecklich. Noch

spät in der Nacht hörte man sie wimmern und weinen.

Ich betreue jetzt die Kinder. Leider konnte ich dich von der Aktion nicht verständigen, Wir

haben viel Arbeit Die Kinder waschen und betreuen, das Essen vorbereiten und austeilen. Mit

den Kleinen spielen und wir können uns jetzt leider nicht mehr treffen, denn die Gendarmen

die, die Baracken bewachen, erschießen alle, die sich dem Zaun nähern!

Also bitte komme mich nicht besuchen, ich hätte viel zu viel Angst um Dich.

Ich schreibe dir bald wieder und hoffe du schreibst mir zurück. Kümmere dich um Jossle, er

ist ein guter Junge.

Ich mag Dich! Ich denke viel an dich. Vera.

Brief 2

Liebe Vera,

ich fühle mich ganz einsam ohne Dich und habe totale Sehnsucht nach dir! Ich weiß mit

meiner Zeit nichts anzufangen. Du hast so grausames mit den Kindern bisher schon erlebt.

Hier bei uns ist es auch ganz schlimm. Aber ich denke bei Dir ist es noch viel schlimmer mit

den Kindern, die wirklich nichts dazu können.

Läuse sind wirklich eine qual. Ich hatte sie auch schon. Aber es gibt schlimmeres, das weißt

du, liebe Vera. Ich war bei Dr. Weinberger und der hat mir ein Mittel gegeben und es geht mir

schon viel besser. Du weißt ja auch wie schwierig es hier im Lager mit der Hygiene ist, da die

vielen Menschen auf engstem Raum zusammenleben müssen.

In der Stadt bereiten sie alles für einen Film vor. Sie wollen den Leuten etwas<vorgaukeln,

dass es den Juden hier angeblich gut geht. Warum tun sie das, Vera? Nachher hassen die

arier uns noch mehr, weil sie meinen, dass es uns hier zu gut geht. Ich hoffe nur, dass die

ausländischen Delegationen den Schwindel durchschauen.

Ich komme dich trotzdem besuchen, bitte vertrau mir, auch wenn du das nicht möchtest.

Bitte steh morgen Abend am Zaun, ich werde auch aufpassen, dass mich keiner der

Gendarmen erwischt!

Bis

bald, in Liebe Dein David!

Brief 3

Lieber David,

ich vermisse Dich auch ganz doll!

Ich bin nun schon einige Wochen mit den Kindern hier im Außenlager eingesperrt. David,

die armen Kinder müssen streben, obwohl sie nichts getan haben. Diese schrecklichen

Krankheiten, kaum einer ist davon verschont. Immer wider müssen einige auf „Transport“,

das ist schlimmer als alles andere. Sie haben sich doch gerade erst an uns gewöhnt.

Die Kinder haben eine furchtbare Angst vor dem Gas und vor der Entlausung. Sie gehen nicht

in die Dusche. Erst als ein jüdischer Junge es ihnen vormachte, waren sie bereit sich zu

waschen. David, es ist schrecklich, ich weiß nicht was diese Kinder alles mitgemacht haben

Hast du nicht mal Lust wieder Lust etwas mit mir zu unternehmen? Am Wochenende dürfen

wir für einige Stunden das Lager verlassen, die Quarantäne ist aufgehoben. Wir könnten doch

zum Premiumspiel gehen!?

Was machen die Invaliden? Gehst du noch regelmäßig zu ihnen.

Oder hast du keine Karte bekommen?

Ich würde mich sehr darüber freuen.

Weißt du, hier im Kinderkrankenhaus ist zu viel Elend und ich muss mal wieder was anderes

sehen.

Ich hoffe wir sehen uns bald wieder!

Ich habe dich wirklich ganz doll lieb!

In

Liebe

Deine

Vera!

Gedichte
 von Lagerinsassen geschrieben

Mein Land, das trage ich im Herzen
Für mich und nur für mich!
Aus der Schönheit Fäden gesponnen
Träume ich ewig nur dich
Ich kann dich jetzt nur liebkosen
Fühle es jederzeit
Das Land ist nicht auf der Erde
Ist in mir und doch so weit
Mein Land ist im Himmel, in den Sternen
Es ist der Vögel All
Ich kann es fühlen und weine
Aus Sehnsucht überall
Doch eines Tages flieg ich davon
Von des Körpers Fesseln befreit
Der Freiheit entgegen, um zu sehen
Mein ganzes Land weit und breit
Jetzt ist es noch klein das Land
Erreichbar nur im Traum
Der mich so leicht umarmt
In diesem grässlichen Raum
Doch einmal komme ich in das Land
Um dort zu bleiben ein für allemal
Dort in der Gegend, die meine Sehnsucht fand
Dort gibt es kein „ich“ und keine Qual
Hanus Hachenburg (1929 - 1944) nach Auschwitz deportiert und ermordet
Birdsong
He doesn't knovr the world at all
Who stays in his nest and doesn't go out.
He doesn't know what birds krtow best
Nor what I want to sing about,
That the world is full of loveliness.
When dewdrops sparkle in the grass
And earth's afloc with morning light,
A blackbird sings upon a bush
To greet the dawning after night.
Then I know how fine it is to live.
Hey, try to open up your heart
To beauty; go to the woods someday
And weave a wreath of memory there.
Than if the tears obscure your way
You'll know how wonderful it is To be alive.
1941 Anonymous

Bei Terezin
Wenn ein neues Kind kommt
Alles scheint ihm merkwürdig.
Was, aus welchem Grund muss ich liegen?
Essen Sie schwarze Kartoffeln?
Nein! Nicht L! Ich muss bleiben?
Es ist hier schmutzig!
Der Fußboden - warum, Blick, es ist Schmutz, ich fürchte mich!
Und ich soll auf ihm schlafen? Ich werde ganz schmutzig!
Hier der Ton des Schreiens, Schreie,
Und viele Fliegen.
Jeder weiß, dass Fliegen Krankheit tragen.
Oooh, etwas biss mich!
Nicht dass eine Wanze war?
Hier in Terezin, ist das Leben Hölle
Und wann ich wieder nach Hause gehe,
Ich kann nicht noch sagen.
„Teddybär“ 1943
Theresienstadt ( Hanus Hachenburg)
Das bisschen Schmutz im schmutzigen Gemäuer
und ringsum das bisschen Draht
und 30 000, die schlafen –
bis sie eines Tages erwachen
und an diesem Tag die Erfahrung machen
wie ihr eigenes Blut verrinnt.
Einst war ich ein Kind – noch vor zwei Jahren
wollte weg und in andere Welten fahren.
Bin nicht mehr das Kind – sah Feuersglut,
weiß, was Angst ist und das Ringen um Mut
kenne Tage ohne Licht und Worte wie Blut!
Fort ist der Spuk aus Kindheitstagen!
Aber ich weiß, heut schlafe ich nur
und werde zurückkehren in der Kindheit Flur,
in die Kindheit, die wie eine Rose blüht,
wie ein Glockenschlag den Traum durchzieht,
wie die Mutter, die ihr kränkelndes Kind
mit allem, was sie hat, in die Arme nimmt.
Wie schrecklich eine Jugend, die als Last
im Herzen Rache trägt, den Feind nur haßt.
Wie eine schreckliche Jugend, die in sich trägt
für manche Gutes, Flüche für andre erwägt.
In weiter Ferne schlummert mein Kinderland
die Pfade des Baumgartens an Mutters Hand.
Dort, wo einst mein Vaterhaus stand,
dem heute nur bittrer Hohn zugewandt,
dort in den Gärten, wo die Welt schön einst war
in die mich meine Mutter gebar -

damit ich sie mit meinen Tränen benetze.
Liege auf Stroh, eine Kerze neben mir
und begreife langsam und wirklich erst hier
welch winziges Geschöpf ich doch war
ebenso winzig
wie der Choral
jener 30 000

 Die Invaliden- Weihnachten im Ghetto
Lesung aus dem Buch ( Seite 97 - 100 in Auszügen)

 "VomVorhof in die Hölle"
Von Terezin nach Auschwitz- Ein Gedenken, Bilder und Zahlen

Konzentrationslager
Dachau war eines der ersten Konzentrationslager in Deutschland. Es war
ursprünglich als Umerziehungslager und Arbeitslager eingerichtet. Unbequeme
Zeitgenossen, politisch anders Denkende und Kriminelle wurden dort
festgehalten. Ausgehend vom Modell Dachau entwickelte sich in kürzester Zeit
über das ganze Reich und in den besetzten Gebieten ein Netz von
Konzentrationslagern.
Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden immer neue KZ errichtet,
veränderten sich aber auch strukturell.
In den Vordergrund trat einerseits die ökonomische, das heißt die wirtschaftliche
Verwertbarkeit der Häftlingsarbeit, anderseits die industrielle Massenermordung
von Menschen
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges stieg die Zahl der Häftlinge nochmals stark
an. Ca.700.000 bis 800.000 von ungefähr 1,6 Millionen Gefangenen starben in
den reinen Konzentrationslagern.
Zieht man die Vernichtungslager ein, starb eine mindestens viermal höhere
Anzahl von Menschen. Erst die vollständige Zerschlagung der
nationalsozialistischen Herrschaft brachte ein Ende der furchtbaren
Geschehnisse.
Wir haben versucht die Zahlen der Toten in den Lagern festzustellen.
Wir wollen dieser Toten gedenken:
Anzahl der
Toten

( Nach dem Verlesen von jeweils 3 Lagern - wird auf
dem Leuchter eine Kerze entzündet)
(Musik : Jerusalem / gold : )
In deinen Toren möchte ich stehen, du goldene Stadt Jerusalem
Buchenwald 15.000 Opfer
Dachau 31.591 Opfer
Majdanek 250.000 Opfer
Natzweiler
6.000 Opfer
Sobibor 250.000 Opfer
Auschwitz 3.000.000 Opfer
Stutthof
50.000 Opfer
Theresienstadt 15.000 Opfer
Treblinka 870.000 Opfer
Flossenburg
30.000 Opfer
Mauthausen 4.000 Opfer
Sachsenhausen 100.000 Opfer
Grob-Rosen
40.000 Opfer
Ravensbrück (Frauen KZ) 4.000 Opfer
Mittelbau - Dora 20.000 Opfer
Kulmhof
152.000 Opfer
Belzec 600.000 Opfer
Bergen-Belsen 35.000 Opfer
Plaszow
80.000 Opfer
Neuengamme 55.000 Opfer

" Auf der Höhe von Hagen"
Die Rückkehr- eine Lesung ( mit verteilten Rollen- Seite 279-281)


https://fam-himstedt.de/resources/17AusstellungVorhofdH$C3$B6lle-1.JPG






















Eine Ausstellung  über die Kinder in Theresienstadt

https://fam-himstedt.de/resources/07KZSzene02-1.JPGBühnenbild: Das Lager, der Schlafraum, David Rosen kommt anhttps://fam-himstedt.de/resources/09KZSzene04-1.JPGWarten  auf den nächsten Tag

                                             https://fam-himstedt.de/resources/16KZSzene10-1.JPG        Totengedenken, Zahlen der in den KZs  Umgekommenen

Weitere wichtige Informationen:  

Weiterleitung - Infos zum KZ-Theresienstadt

http://www.shoa.de (Infos zu Fragen der KZs-lager und der Judenverfolgung)



Ausstellung "Kinder in Thereseinstadt wird ausgeliehen unter:

Studienkreis deutscher Widerstand







Carlo Ross

Biographie

Geboren 1928 in Hagen/ Westfalen.

Als Sohn einer jüdischen Mutter geboren, wuchs Carlo Ross in ärmlichsten Verhältnissen ohne Vater

auf.

Die Jahre der Hitlerdiktatur, vor allem die Haft im Konzentrationslager Theresienstadt, wurden für

den jüdischen Jungen zu einer Zeit grausamster Erlebnisse. Bis heute spricht er nur ungern darüber.

Durch glückliche Zufälle überlebte Ross die Judenverfolgung der Nationalsozialisten und begann nach

Kriegsende für verschiedene Zeitungen zu schreiben. Als sich die Möglichkeit bot, in Berlin eine

journalistische Tätigkeit aufzunehmen, ergriff er diese Chance.

Erst nach seiner Pensionierung begann er Jugendbücher zu schreiben. Heute lebt er als freier

Schriftsteller in Hagen.

Carlo Ross setzt sich in seinen Büchern direkt oder indirekt mit seiner eigenen Vergangenheit als

jüdisches Kind im nationalsozialistischen Deutschland auseinander.

Er greift das Schicksal der Juden aber auch in der weiter zurückliegenden Geschichte auf und stellt

sich der aktuellen Herausforderung des Rechtsextremismus.

Als Hauptwerk gelten die als Fortsetzungsromane zu verstehenden Bücher "...aber Steine reden

nicht" (1987) und "Im Vorhof der Hölle" (1991).

Für sein Gesamtwerk wurde der Autor mit dem Al

n dieser Stelle werden in Kürze Projekte für die Schule erstellt werden.  Schwerpunkt  Umang mit Jugendbüchern:


Unterrichtsprojekt : Schwerpunkt Präsentation
https://fam-himstedt.de/resources/imm021.jpg

Ganz aktuell besonders im Zeichen eines wachsenden  Antisemitismus. Hier haben Schüler die Gelegenheit gehabt sich zu informieren.

Carlo Ross, Im Vorhof der Hölle

Jahrgangsstufe Sek. I   ( Hauptschule)

 

Eine meiner häufigsten Erfahrungen im Unterricht in der Hauptschule der Klassen 8 / 9 – 10 war das Interesse der jungen Menschen an den Vorgängen im 3. Reich. Die Berichte im Fernsehen, Zeitschriften Informationen aus dem Hören-Sagen  sind scheinbar dazu angetan, ein persönliches Interesse der Schülerinnen und Schüler zu wecken.  In fast jeder Klasse finden sich aber auch durch versteckte oder offene Hinweise und Beiträge Schüler, die  versuchen, das Kapitel 3. Reich  zu verniedlichen. Hier kommen auch zum Teil Argumente der Eltern, die am „rechten Rand“ leben zum Tragen

Die Schüler haben  aus einer Liste möglicher Lektüren das Buch von Carlo Ross „Im Vorhof der Hölle“ ausgesucht.-  Die Liste war sehr breit angelegt, umfasste insgesamt 12  Jugendbücher aus allen Sparten.  Das Buch von Ross war mit dem Klappentext vorgestellt worden und  der Inhalt wurde zudem noch erläutert.

1942 wird der 14-jährige Jude David Rosen nach Theresienstadt gebracht. Dieses Lager, von den Nazis als »Vorzeige-KZ« konzipiert um es der Presse und ausländischen Besuchern vorzuführen, wird von seinen Bewohnern auch »Vorhof zur Hölle« genannt. Jeder hier weiß, dass es aus Theresienstadt nur einen Weg gibt: in die Vernichtungslager. David merkt schnell, dass hinter der künstlichen Fassade der gleiche brutale Alltag von Terror und Angst herrscht, dem die Juden in dieser Zeit überall ausgesetzt sind. Er hat nur ein Ziel: Er will überleben. ( dtv-Junior- 2007)

Die Motivation war sehr groß- selbst schwächere Schülerinnen und Schüler konnten das Buch lesen, verstehen, da die Sprache bewusst einfach gehalten ist und sprachlich damit keine unüberwindliche Schwierigkeiten bietet

 Er spricht diese Altersstufe besonders an, da die handelnde Person in ihrem Alter ist.  Die Schüler lasen das Buch, es wurden die einzelnen Elemente bearbeitet,  im Hinblick auf eine Präsentation. Diese sollte in Form  einer  Lesung mit szenischen Spielfolgen     geschehen.

  • Ziele:
  • ·         Lesebegeisterung wecken
  • ·         Inhalte  verstehen
  • ·         Sprachliche Struktur erfassen, beschreiben, analysieren
  • ·         In eigenen Texten umsetzen
  • ·         Gestaltung von Bericht
  • ·         Charakteristik
  • ·         Inhaltsangabe
  • ·         Brief
  • ·         Andere,  weitere Quellen  suchen und bearbeiten
  • ·         Sich in die Zeit hineinversetzen
  • ·         Texte lernen, sprachlich gestalten
  • ·         Szenenfolgen entwickeln
  • ·         Spielerisch darstellen
  • ·         Sich in die Personen hineinversetzen können
  • ·         Anderen  über das erzählen

 

Das Ergebnis der Arbeit war eine  ca. 60 minütige „Szenische Lesung“  verbunden mit einer Ausstellung über Kinder in Theresienstadt.

Der Autor des Buches Vorhof der Hölle war während der Aufführungen zu seinem Buch  Gast der Schülerinnen und Schüler der Klasse 10B2 in  der GHS-Laggenbeck

 

Carlo Ross   ( Lebenslauf)  pdf-datei

https://fam-himstedt.de/resources/02JEnglerCRossSch$C3$BCler2-1.JPG
Carlo Ross begrüßt einige Zuschauer

Die Aufführung: 
( Inhalte und Texte bitte Links anklicken)
(in den Texten wird die Bezeichnung "Theresienstadt verwandt, seit 1945  heißt die Stadt "Terezin"


Begrüßung  (mp3 Datei- Original aus der Aufführung)

"Fahrt von Riga nach Theresienstadt"
Auf demWeg in die Hölle"
(Spielszene)

Regie- und Textbuch (pdf-datei)


LifeMitschnitt mp3

 "Wer ist David Rosen"
Hauptperson
LesungCharakterisierung des David Rosen

„Im Vorhof der Hölle“

Der Roman „ Im Vorhof der Hölle“ , geschrieben von Carlo Ross, handelt von

dem 14- jährigen Juden David Rosen, der in das vorzeige KZ Theresienstadt

kommt und sich zum Ziel gesetzt hat zu überleben.

Ich beschäftige mich nun mit dem Charakter von David Rosen, wie der Autor

ihn darstellt. Au einer Fülle von möglichen Charaktereigenschaften habe ich

einige – für mich wichtige herausgesucht:

David ist ein sozialer Junge, er pflegt in der Psychiatrischen Klinik die

Kranken, säubert ihre Schlafplätze und reicht ihnen das Essen an. Den kranken

Kindern auf der Kinderstation spielt er Kasperltheater vor, damit sie vergessen,

dass sie krank sind. (Zitat )“ da hast du dir Freunde fürs Leben geschaffen,

David! Deine Idee, aus den alten Lumpen Kasperlpuppen herzustellen, ist mehr

wert, als die besten Medikamente der Welt!“

Später geht er der Aufforderung nach, Alten und Kranken zu helfen. Er ist im

Kriegsbeschädigtenheim, wo ihn die Invaliden freundlichst empfangen. Auch

dort reinigt er alles oder verbringt seine Zeit einfach damit, mit den Alten etwas

zu spielen oder ihnen etwas vorzulesen. Und er repariert ihnen das Dach,

( Zitat ) „ Damit es keinen Wind und Regen durchließ“. Als Typhus in

Theresienstadt ausbricht und auch die Invaliden infiziert werden, hilft er ihnen

wo er kann, ohne daran zu denken, dass er die Krankheit auch bekommen

könnte.

Als Vera, seine Freundin die er im Kinderblock des Krankenhauses kennen

gelernt hat, auf Transport geschickt werden soll, ist er fest entschlossen

irgendetwas zu unternehmen. Im Transportbüro versucht er (Zitat)„den Mann,

der die Macht über Leben und Tod hat, zu überreden, dass Vera von der Liste

gestrichen wird“. Er sagt „ Nein“. „ Wenn ich dir helfen würde, müsste ich allen

Ansuchen nachgeben und dann wäre die Liste leer. Ich kann dir nicht helfen,

Rosen!“ ( Zitat Ende)

Die Empfangsdame gibt ihm einen Hinweis, dass er zum Funktionär gehen soll.

Er trägt seine Bitte dem Funktionär vor, und hält die Diamantohrringe, die er

von einem Invaliden bekommen hat, in den Händen. Der Funktionär stimmt zu

und streicht Veras Namen von der Liste und David gibt ihm dafür seine

Ohrringe. Vera ist ihm unendlich dankbar und auch David ist glücklich.

Seine Willenskraft zu überleben hat er von Anfang an, er macht Gymnastik und

trainiert seine Muskeln, isst was ihm geboten wird, obwohl es nicht

schmackhaft ist. Es lässt ihn so viel Kraft aufbringen, dass er die Epidemien

übersteht.

Doch ist er auch verbittert und traurig darüber, dass er seine Mutter verlassen

musste. Auch als man ihm in der psychiatrischen Klinik kündigt, scheint er

verbittert denn es hat ihm Spass gemacht, den alten und kranken Menschen zu

helfen.

 "Das Buch"
(kurze Inhaltsangabe)

Nach einer Begegnung mit einem SS -.Mann wird er von der Arbeit des

Kohlenschleppens freigestellt. Er arbeitet jetzt in der SS – Kaserne.

An einem seiner freien Tage geht er spazieren und sieht eine Gruppe Kinder. Ein

Junge aus der Psychiatrischen springt David um den Hals.

David findet sofort Gefallen an der Kinderkrankenschwester Vera. Die beiden

freunden sich richtig an und unternehmen viel zusammen. Sie gehen zu den

“Lagerdichtern“. David selber ist sehr begabt und trägt ein selbst geschriebenes

Gedicht vor.

Als die Invaliden auf Transport müssen, bekommt David von einem ein

Geschenk mit den Worten: „Nimm es David. Es ist mein Dank an dich für die

vielen schönen Stunden. Du hast mit deiner Herzlichkeit, deiner

Hilfsbereitschaft uns allen das Leben hier ein wenig leichter gemacht! Ich werde

es nicht mehr brauchen. Du aber halte es gut versteckt, vielleicht hilft es dir

einmal wenn es ums überleben geht!“ ( S.160 )

Als David erfährt, dass Vera in Quarantäne ist, hat er Sehnsucht.

Eines Abends erfährt er von Vera, dass sie auf Transport geschickt wird. David

nimmt es mit Entsetzen auf und hat eine Idee. Er erinnert sich an das Geschenk

des Invaliden. Es sind zwei Brillanten. Damit “kauft“ er sie frei.

Der Krieg geht zu Ende. Die Russen besetzen das Lager, die SS flieht.

Eines Abends lernen Vera und David und den Oberleutnant Malachow kennen.

Mit einem Transporter schleichen die beiden sich mit Malachows Hilfe aus

dem Getto.

Von verschiedene Stationen werden sie weiter in Richtung Westen geschleust ,

bis sie ganz allein ihren eigenen Weg gehen

 "Der Autor Carlo Ross"
ein Lebensbild ( s.oben)

 Im Heim
"Ist Milar ein Jude oder Arier?"
(Spielszenen)

pielszenen

„Im Jugendheim“

Spielszene: Im Heim ? Ist Milar ein Jude oder Arier ?

Jungen und Heimleiter in mehren Spielszenen zu Milar

Spielszene : Ankunft von David

Ort: Zimmer im Heim, David hat noch ein Handtuch um den Kopf, gerade

hat man ihm die Haare geschnitten.

David: Das ist ja grausam, das Haarschneiden zwickt und ziept ja furchtbar. Ich

kann das ja verstehen, wegen der Läuse, aber schärfer könnte das

Messer schon sein.

Jiri: Rosen, stell dich nicht so an, Ordnung muss sein. Halte dich an die

Ordnung und wir werden uns verstehen. Solltest du aber meinen, deine

Wege zu gehen, dann wirst du Schwierigkeiten haben, die dir nicht

gefallen werden. Unser Jugendheim steht im Wettbewerb mit anderen

Heimen und wir haben einen guten Platz errungen. Hilf mit, dass wir

diesen Platz auch weiterhin verteidigen können.

Heimleiter tritt auf

Pinkas: Tag David, ich bin der Heimleiter Herr Pinkas, Du bist ja gerade

angekommen, ich hoffe du wirst dich hier bei uns wohl fühlen. Ich

mache dich jetzt mit den Regeln bekannt…

Keine Nahrung aufbewahren

Nicht mit Tabak handeln

Bett richtig machen

Nicht mit nacktem Oberkörper arbeiten

So jetzt packe deinen Koffer aus:

Der Heimleiter verlässt die Stube wieder…

Milar: Du bist der Neue, wie?

Die vom Transport haben deinen Koffer gebracht! Ich bin Karl Milar

aus Berlin.

David: Ich heiße David, David Rosen und ich komme aus dem Ruhrgebiet.

Milar: Haste eene Zigarette für mich? Die könnte ich jetzt gut gebrauchen, die

sind hier schwer zu kriegen!

Jiri: Du verkaufst noch deine Seele für eine Schachtel Zigarette, Dicker.

Junge Für eine Schachtel? Für eine Schachtel verkauft er ganz Israel.

Milar: Schade, du ahnst nicht wie sehr mir die Lunge pfeift.

Haste wenigstens was, wat wir eintauschen können, gegen Zigaretten?

Junge : Lass dich nicht unterkriegen neuer!

David: Wo kann ich meinen Koffer unterbringen Karl?

Karl: Wo? Dumme Frage! Natürlick am Kopfende vom Schlafplatz. Du

liechst übrigens neben mir! Hoffentlich schnarchste nich, det macht

mich verrückt.

Jiri: Pass auf, Neuer, dass dir der Dicke nicht an die Wäsche geht, wenn

dann gib ihm eins auf die Pfoten. So nun haut euch hin. Morgen müssen

wir wieder früh aufstehen, David muss in die Psychiatrische, und wir

anderen haben ja auch unseren Job 56.45 Uhr ist die Nach zuende

Licht weg, Ruhe , Musikeinspielung

Licht langsam aufziehen

Ort:

Bettgestell,

David Haken, Koffer,

Zimmer im Heim, Karl fegt und gönnt sich

keine Minute Pause.

Kranker Junge : Hör auf den Staub so hoch zu wirbeln und feg

vernünftig so dass er uns nicht ins Gesicht

fliegt.

Gleicher Raum / Ein junge bringt Suppe

und Teller / Brot / setzen sich auf die Betten

oder stehen herum

David: Mensch, ich hab keinen Hunger auf diese

Suppe. Und denn noch das alte verschimmelte

Brot!

Kranker Stell dich nicht so an David. Das Essen hier ist

lebenswichtig und zu überleben, hast du dir

doch vorgenommen. Also spül die Brühe mit

dem Brot hinunter!

Jiri: Ihr glaubt nicht, was die Prominenz an Paketen

bekommt. Das Wasser läuft einem im Mund

zusammen, wenn man nur daran denkt! Heute

waren es drei Pakete für die Kammersängerin

Seelinger zerrissen und wir mussten alles wieder

neu verpacken. Da kamen Dinge zum

Vorschein, Dinge die ihr euch kaum vorstellen

könnt: Dosen, Ölsardinen und Krebsschwänze,

Krabben und eine Hartwurst so dick wie mein

Arm und mindestens einen halben Meter lang!

Junge: Die Seelinger ist eine ganz alte Frau, und wohnt

in einem Prominentenzimmer in der

Bodenbacher Kaserne.Ich habe die schon mal

gesehen. Sie soll einen hohen preußischen

Orden haben und mit dem Bruder von Kaiser

Wilhelm befreundet gewesen sein. Zwei

uneheliche Söhne soll sie auch haben, Grafen

sollen sie sein und adeliges Blut in sich haben.

Mehrere Jungs durcheinander: Eine Wurst, so dick wie ein Arm? /

Eine ganze Wurst

für sie ganz alleine! /

Prominent müsste man sein und mit dem Bruder

von Kaiser Wilhelm ein Techtelmechtel haben!

Die Ordnung schien dahin zu sein. Einer

der Burschen griff sich von einer Pritsche

eine Decke und warf sie über. Geziert wie

ein Mädchen stolzierte er in der Mitte des

Raumes umher und wiegte mit den Hüften.

Vor David blieb er stehen, machte einen

Knicks und lispelte:

Herr Graf, wie wäre es mit uns zweien?

Die Jungen grölten und lachten so laut sie

konnten und wollten. Aber nur für kurze

Zeit hatten sie das Getto und die anderen

schlimmen Dinge vergessen. Danach

löffelten sie ihre bereits kalt gewordene

Suppe.

Jungs guckt euch den an ( Lachen ) , ist das

nicht komisch? So viel Spaß hatten wir lange

nicht mehr!

Jiri

Kranker

Junge

David

Hoffentlich hat das eben keiner mitbekommen.

Wenn einer von den Wachleuten mitgekriegt

hat, dass wir so laut gelacht haben gibt es

bestimmt ganz viel Ärger.

Ich hab ein solches schlechtes Gewissen!

Mensch, am schwarzen Brett steht, dass jedes

Zimmer ein eigenes

Gedicht haben soll.

Das würde mich interessieren

Setzt sich in die Ecke und schreibt,

die anderen liegen auf dem Bett oder haben

den Raum verlassen

David spricht vor sich hin : Wir sind des Gettos Jugend,

wer sich zu uns gesellt,

lernt kennen unsere Tugend,

die uns zusammenhält.

Wir gehen Seite an Seite,

einmal wird Freiheit sein...!

Karl Milar: stürzt ins Zimmer: Da bin ick wieda,

Mensch watt ich erlebt habe

Ick dachte, mir trifft der Schlag, als der mir

verklickerte, ick müsste in det

Rassenbiologische Amt nach Leitmeritz. Dort

wollen se mir untasuchen. Weil ick so janich

jüdisch aussehe, vastehste? Weil ick blonde

Haare habe und blaue Oogen, wollen se mir dort

in de Mangel nehmen! Übamorjen bejleitet mir

eena von de tschechischen Gendarmen nach

Leitmeritz!Oh, Jott, bin ick uffjeregt!

Junge: Mensch, Karl! Vielleicht schicken die dich nach

Hause!!

Karl Milar: Und wo soll ick hin? Meine Familie ist doch

ooch gettorisiert!

Jiri Draußen gibt es doch auch Heime. Arische!

Solche, in denen es weiß bezogene Betten gibt

und satt zu Essen, ordentliches Essen, keine

Brühe, kein verschimmeltes Brot.Stell dir das

mal vor, endlich mel richtig satt essen!

Ort: / Licht geht weg, es wird dunkel Zimmer im Heim, Die Jungs liegen in ihren

Betten.

Karl Milar: David? Biste noch wach? Ick kann nich

schlafen.

David: Wie soll man schlafen, wenn du nicht ruhig

liegen kannst! Was ist denn ?

Sprecher / Einige Tage später

David: Ist euch aufgefallen das der Dicke nicht da ist ?

Jiri Sei doch froh das der nicht da ist dann hast du

mehr platz für dich in deinem Bett

Junge Der Dicke kommt schon, der ist an Fressen

gewöhnt.

Kranker : Wir wurden heute Abend mal wieder richtig satt.

Wir hatten unseren Spass.

Sie waren laut und lachten (Stimmengewirr)

Pinkas: Seit nicht so laut. Ihr wisst doch dass es verboten

i st laut zu lachen. Wir wollen doch kein

schlechtes Bild auf unseres Heim werfen, wir

haben einen guten Platz bei dem Vergleich aller

Heime errungen.

Karl Milar: Ick kann nicht schlafen weil ick so nervös bin

das ick schon zittere. Ick möchte nämlich

wissen, was mir da morjen erwartet!

Karl Millar kommt herein

Millar: Hey David, wilste wissen was die mit mir

gemacht haben?

David: Ja, erzähl was haben die mit dir gemacht wieso

musstest du denn nach Leimeritz

Karl: Ich war da, weil die gucken wollten ob ich

wirklich ein Jude bin! Die meinen ich sehe so

arisch

aus. Die haben meinen ganzen Körper untersucht

meine Ohren, meinen Hals, meinen Mund ...

Dann haben die noch Fotos von mir gemacht

sogar welche wo ich Nackt drauf bin. Aber ich

weiß jetzt genau so viel wie vorher.

David: Vielleicht gehen die Untersuchungsunterlagen

nach Berlin , du weißt doch das für die Nazis

alles in Berlin passiert.

Karl: So wird’s sein, David, schlaf jut.

Licht weg, Dunkelkeit

Sprecher : einige Tage später

Karl: Rate mal Rosen, was mit mir geschehen wird?

David: Hitler ist tot und wir können alle nach Hause

fahren?

Karl: Du bist nen Witzbold Rosen! Ick werde morgen

mit einem Beauftragten nach Berlin ins

Lehrlingsheim. Sie haben mich für Arisch erklärt.

Ick sei kein Jude, ich habe keine Rassischen

Merkmale, die mich als Jude erkennen lassen.

Das Gutachten liegt bei Pinkas im Büro.

David: Das freut mich für dich, aber du gestattest doch,

dass ich vor Begeisterung nicht aus den Latschen

kippe. Du gehst fort aus dieser Hölle aber ich und

Tausend andere bleiben noch hier und müssen die

Qualen ertragen.

Karl: Aber da kann ich doch nicht für. Ich habe halt das

Glück.

David: Nein freu dich ruhig aber ich wollte es dir nur

noch mal sagen . Ich wünsche dir ein schönes

Leben.

Karl: Ich kann nicht einschlafen ich bin so aufgeregt

auf morgen.

David: Dann liegt doch wenigstens ruhig

"Der Führer schenkt den Juden eine Stadt"
(Filmausschnitt)
Der Film wurde im Dritten Reich als Propagandafilm von den Nazis gedreht und sollte die KZs positiv darstellen. Er ist bei den Landesfilmstellen zu bekommen

 "Interview mit Vertretern des  Roten Kreuzes"
(Spielszene)

Frau: Auf jeden Fall, vorher haben die meisten Juden in dreckigen Wohnungen

gewohnt und in Abstellkammern geschlafen. Jetzt leben sie in einer richtigen

Stadt. Wir haben das Gefühl, dass es ihnen gut geht. Das kann ich auch der

schwedischen Regierung berichten. Wir waren ja hier, um Gerüchten

nachzugehen, dass die Juden umgebracht und misshandelt werden. Nach dem

was ich hier gesehen habe, ist das nicht wahr.

Moderator: Haben Sie auch den Film „der Führer schenkt den Juden eine Stadt“ gesehen?

Mann: Uns wurde der Film gezeigt bevor wir hier hergekommen sind. Wir wollten uns

davon überzeugen, ob es wirklich so ist wie es im Film dargestellt wurde.. Die

Juden haben ein gutes Leben.

Reporter: Ich danke Ihnen für das Gespräch.

Liebe Zuhörerinnen und Zuhören an den Volksempfängern

Wir berichteten aus Bad Theresienstadt- von dem Besuch einer Delegation

des Internationalen Roten Kreuzes aus Genf und Stockholm.

Und hier ist die Tönende Wochenschau. Maiausgabe 1944. Wir berichten aus

Großdeutschland aus den Gauen und Protektoraten. Von der Maas bis an die

Memel- von der Etsch bis an den Belt.

Und weitere Nachrichten :

Unser geliebter Führer – Adolf Hitler hat heute wieder / leiser werden –

Black out

 David " Das war Theresienstadt wirklich"
( Hinweise zum Film)

 

Was geschah wirklich im Lager?

David berichtet über die Hintergründe:

Wenn man glaubt, dass sich das KZ – Lager Theresienstadt in vielen Jahren so drastisch

verändert hat, dass es zu einer “ richtigen, schönen “ Stadt geworden ist – wie die NSDAP

die Menschen glauben machten wollte- hat man sich getäuscht.

Theresienstadt ist ein Konzentrationslager – nicht mehr und nicht weniger.

Wer es nicht selbst miterlebt hat, wird es nicht glauben, wie es hier in Wirklichkeit ist.

Die Kleider, Koffer, Schuhe usw. werden den Neuankömmlingen, die im Getto eintreffen,

weggenommen und später in den Geschäften zum Verkauf angeboten. Wenn man Pech hat,

kauft man, für das neue Geld, seine eigenen Sachen zurück.

Das Gemüse, was sorgfältig gepflegt und angebaut wird, bekommen nur die SS – Leute. Das

angebaute wird auch verkauft, aber nicht an die Gefangenen.

Im schlimmsten Fall wird man mit der Todesstrafe bestraft, wenn man Dinge,

wie z.B. das Gemüse oder Kohle stiehlt. Wegen einer Tomate wurden Lagerinsassen

hingerichtet.

Am Ende eines Tages müssen viele Angst haben, am nächsten Tag auf Transport geschickt zu

werden, denn eine solche Fahrt endet meistens in der Gaskammer.

Jährlich sterben Tausende Menschen. Viele sterben unter anderem auch an nicht so

schlimmen Krankheiten, denn die Verhältnisse im Lager, Unterernährung, Enge, mangelnde

Hygiene machen schon eine leichte Erkältung zu einer tödlichen Krankheit.

Die “Wohnungen“ sind ärmlich und ziemlich klein. Einem Mensch stehen rund 1,5 m2 zur

Verfügung. In den Zimmern liegt man eng zusammen auf einfachen Holzbettgestellen.

Wenn man etwas prominent ist, auf Strohsäcken, ansonsten auf Holz. Meistens liegen drei bis

vier Leute nebeneinander. Der Koffer dient als Kopfkissen.

Wenn man nicht befolgt was die Wachleute befehlen, bekommt man Schläge. Es reicht

schon, wenn man einen Offizier nicht schnell genug aus dem Weg geht, nicht grüßt dann

bekommt man mit einer Reitergerte einen Schlag ins Gesicht, kommt ins Gefängnis, wird

misshandelt und umgebracht.

Aber das Schlimmste ist die Angst- die Angst dass man den nächsten Tag nicht überlebt

"Die SS- So habe ich sie erlebt"
Lesung aus dem Buch

 Kinder in Theresienstadt,
der Transport, das Ghetto
Spielszene - fiktive Briefe zwischen Vera und David

 

David auf der einen Seite der Bühne im Zimmer, eine Kerze, sitzt auf dem Bettrand und

schreibt.

Vera auf einem Podium abseits, hinter Gittern und Stacheldraht

Immer wenn einer liest, wird er mit Scheinwerfer ausgeleuchtet , der Schreiber oder die

Schreiberin liest dann den Text.

Brief 1 ( David liest, pantomimisch) - Vera spricht den Text im Dunkel

Lieber David,

heute traf ein Transport mit hungernden und völlig verdreckten Kindern ein. Sie wurden in

Viehwagons aus Bialystok hergebracht.

Mir kamen fast die Tränen, die armen Kinder. Die Kinder wurden in die Baracken, die mit

Stacheldraht eingezäunt sind, unter gebracht.

Ihre Eltern sind auf dem Transport umgekommen oder nach Auschwitz geschickt worden...

Viele Kinder haben Angst, sich klammerten sich aneinander und hielten ihre Kuscheltiere

fest. Die Aufseher trieben sie weiter, Kinder fielen und weinten. Es<war schrecklich. Noch

spät in der Nacht hörte man sie wimmern und weinen.

Ich betreue jetzt die Kinder. Leider konnte ich dich von der Aktion nicht verständigen, Wir

haben viel Arbeit Die Kinder waschen und betreuen, das Essen vorbereiten und austeilen. Mit

den Kleinen spielen und wir können uns jetzt leider nicht mehr treffen, denn die Gendarmen

die, die Baracken bewachen, erschießen alle, die sich dem Zaun nähern!

Also bitte komme mich nicht besuchen, ich hätte viel zu viel Angst um Dich.

Ich schreibe dir bald wieder und hoffe du schreibst mir zurück. Kümmere dich um Jossle, er

ist ein guter Junge.

Ich mag Dich! Ich denke viel an dich. Vera.

Brief 2

Liebe Vera,

ich fühle mich ganz einsam ohne Dich und habe totale Sehnsucht nach dir! Ich weiß mit

meiner Zeit nichts anzufangen. Du hast so grausames mit den Kindern bisher schon erlebt.

Hier bei uns ist es auch ganz schlimm. Aber ich denke bei Dir ist es noch viel schlimmer mit

den Kindern, die wirklich nichts dazu können.

Läuse sind wirklich eine qual. Ich hatte sie auch schon. Aber es gibt schlimmeres, das weißt

du, liebe Vera. Ich war bei Dr. Weinberger und der hat mir ein Mittel gegeben und es geht mir

schon viel besser. Du weißt ja auch wie schwierig es hier im Lager mit der Hygiene ist, da die

vielen Menschen auf engstem Raum zusammenleben müssen.

In der Stadt bereiten sie alles für einen Film vor. Sie wollen den Leuten etwas<vorgaukeln,

dass es den Juden hier angeblich gut geht. Warum tun sie das, Vera? Nachher hassen die

arier uns noch mehr, weil sie meinen, dass es uns hier zu gut geht. Ich hoffe nur, dass die

ausländischen Delegationen den Schwindel durchschauen.

Ich komme dich trotzdem besuchen, bitte vertrau mir, auch wenn du das nicht möchtest.

Bitte steh morgen Abend am Zaun, ich werde auch aufpassen, dass mich keiner der

Gendarmen erwischt!

Bis

bald, in Liebe Dein David!

Brief 3

Lieber David,

ich vermisse Dich auch ganz doll!

Ich bin nun schon einige Wochen mit den Kindern hier im Außenlager eingesperrt. David,

die armen Kinder müssen streben, obwohl sie nichts getan haben. Diese schrecklichen

Krankheiten, kaum einer ist davon verschont. Immer wider müssen einige auf „Transport“,

das ist schlimmer als alles andere. Sie haben sich doch gerade erst an uns gewöhnt.

Die Kinder haben eine furchtbare Angst vor dem Gas und vor der Entlausung. Sie gehen nicht

in die Dusche. Erst als ein jüdischer Junge es ihnen vormachte, waren sie bereit sich zu

waschen. David, es ist schrecklich, ich weiß nicht was diese Kinder alles mitgemacht haben

Hast du nicht mal Lust wieder Lust etwas mit mir zu unternehmen? Am Wochenende dürfen

wir für einige Stunden das Lager verlassen, die Quarantäne ist aufgehoben. Wir könnten doch

zum Premiumspiel gehen!?

Was machen die Invaliden? Gehst du noch regelmäßig zu ihnen.

Oder hast du keine Karte bekommen?

Ich würde mich sehr darüber freuen.

Weißt du, hier im Kinderkrankenhaus ist zu viel Elend und ich muss mal wieder was anderes

sehen.

Ich hoffe wir sehen uns bald wieder!

Ich habe dich wirklich ganz doll lieb!

In

Liebe

Deine

Vera!

Gedichte
 von Lagerinsassen geschrieben

Mein Land, das trage ich im Herzen
Für mich und nur für mich!
Aus der Schönheit Fäden gesponnen
Träume ich ewig nur dich
Ich kann dich jetzt nur liebkosen
Fühle es jederzeit
Das Land ist nicht auf der Erde
Ist in mir und doch so weit
Mein Land ist im Himmel, in den Sternen
Es ist der Vögel All
Ich kann es fühlen und weine
Aus Sehnsucht überall
Doch eines Tages flieg ich davon
Von des Körpers Fesseln befreit
Der Freiheit entgegen, um zu sehen
Mein ganzes Land weit und breit
Jetzt ist es noch klein das Land
Erreichbar nur im Traum
Der mich so leicht umarmt
In diesem grässlichen Raum
Doch einmal komme ich in das Land
Um dort zu bleiben ein für allemal
Dort in der Gegend, die meine Sehnsucht fand
Dort gibt es kein „ich“ und keine Qual
Hanus Hachenburg (1929 - 1944) nach Auschwitz deportiert und ermordet
Birdsong
He doesn't knovr the world at all
Who stays in his nest and doesn't go out.
He doesn't know what birds krtow best
Nor what I want to sing about,
That the world is full of loveliness.
When dewdrops sparkle in the grass
And earth's afloc with morning light,
A blackbird sings upon a bush
To greet the dawning after night.
Then I know how fine it is to live.
Hey, try to open up your heart
To beauty; go to the woods someday
And weave a wreath of memory there.
Than if the tears obscure your way
You'll know how wonderful it is To be alive.
1941 Anonymous

Bei Terezin
Wenn ein neues Kind kommt
Alles scheint ihm merkwürdig.
Was, aus welchem Grund muss ich liegen?
Essen Sie schwarze Kartoffeln?
Nein! Nicht L! Ich muss bleiben?
Es ist hier schmutzig!
Der Fußboden - warum, Blick, es ist Schmutz, ich fürchte mich!
Und ich soll auf ihm schlafen? Ich werde ganz schmutzig!
Hier der Ton des Schreiens, Schreie,
Und viele Fliegen.
Jeder weiß, dass Fliegen Krankheit tragen.
Oooh, etwas biss mich!
Nicht dass eine Wanze war?
Hier in Terezin, ist das Leben Hölle
Und wann ich wieder nach Hause gehe,
Ich kann nicht noch sagen.
„Teddybär“ 1943
Theresienstadt ( Hanus Hachenburg)
Das bisschen Schmutz im schmutzigen Gemäuer
und ringsum das bisschen Draht
und 30 000, die schlafen –
bis sie eines Tages erwachen
und an diesem Tag die Erfahrung machen
wie ihr eigenes Blut verrinnt.
Einst war ich ein Kind – noch vor zwei Jahren
wollte weg und in andere Welten fahren.
Bin nicht mehr das Kind – sah Feuersglut,
weiß, was Angst ist und das Ringen um Mut
kenne Tage ohne Licht und Worte wie Blut!
Fort ist der Spuk aus Kindheitstagen!
Aber ich weiß, heut schlafe ich nur
und werde zurückkehren in der Kindheit Flur,
in die Kindheit, die wie eine Rose blüht,
wie ein Glockenschlag den Traum durchzieht,
wie die Mutter, die ihr kränkelndes Kind
mit allem, was sie hat, in die Arme nimmt.
Wie schrecklich eine Jugend, die als Last
im Herzen Rache trägt, den Feind nur haßt.
Wie eine schreckliche Jugend, die in sich trägt
für manche Gutes, Flüche für andre erwägt.
In weiter Ferne schlummert mein Kinderland
die Pfade des Baumgartens an Mutters Hand.
Dort, wo einst mein Vaterhaus stand,
dem heute nur bittrer Hohn zugewandt,
dort in den Gärten, wo die Welt schön einst war
in die mich meine Mutter gebar -

damit ich sie mit meinen Tränen benetze.
Liege auf Stroh, eine Kerze neben mir
und begreife langsam und wirklich erst hier
welch winziges Geschöpf ich doch war
ebenso winzig
wie der Choral
jener 30 000

 Die Invaliden- Weihnachten im Ghetto
Lesung aus dem Buch ( Seite 97 - 100 in Auszügen)

 "VomVorhof in die Hölle"
Von Terezin nach Auschwitz- Ein Gedenken, Bilder und Zahlen

Konzentrationslager
Dachau war eines der ersten Konzentrationslager in Deutschland. Es war
ursprünglich als Umerziehungslager und Arbeitslager eingerichtet. Unbequeme
Zeitgenossen, politisch anders Denkende und Kriminelle wurden dort
festgehalten. Ausgehend vom Modell Dachau entwickelte sich in kürzester Zeit
über das ganze Reich und in den besetzten Gebieten ein Netz von
Konzentrationslagern.
Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden immer neue KZ errichtet,
veränderten sich aber auch strukturell.
In den Vordergrund trat einerseits die ökonomische, das heißt die wirtschaftliche
Verwertbarkeit der Häftlingsarbeit, anderseits die industrielle Massenermordung
von Menschen
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges stieg die Zahl der Häftlinge nochmals stark
an. Ca.700.000 bis 800.000 von ungefähr 1,6 Millionen Gefangenen starben in
den reinen Konzentrationslagern.
Zieht man die Vernichtungslager ein, starb eine mindestens viermal höhere
Anzahl von Menschen. Erst die vollständige Zerschlagung der
nationalsozialistischen Herrschaft brachte ein Ende der furchtbaren
Geschehnisse.
Wir haben versucht die Zahlen der Toten in den Lagern festzustellen.
Wir wollen dieser Toten gedenken:
Anzahl der
Toten

( Nach dem Verlesen von jeweils 3 Lagern - wird auf
dem Leuchter eine Kerze entzündet)
(Musik : Jerusalem / gold : )
In deinen Toren möchte ich stehen, du goldene Stadt Jerusalem
Buchenwald 15.000 Opfer
Dachau 31.591 Opfer
Majdanek 250.000 Opfer
Natzweiler
6.000 Opfer
Sobibor 250.000 Opfer
Auschwitz 3.000.000 Opfer
Stutthof
50.000 Opfer
Theresienstadt 15.000 Opfer
Treblinka 870.000 Opfer
Flossenburg
30.000 Opfer
Mauthausen 4.000 Opfer
Sachsenhausen 100.000 Opfer
Grob-Rosen
40.000 Opfer
Ravensbrück (Frauen KZ) 4.000 Opfer
Mittelbau - Dora 20.000 Opfer
Kulmhof
152.000 Opfer
Belzec 600.000 Opfer
Bergen-Belsen 35.000 Opfer
Plaszow
80.000 Opfer
Neuengamme 55.000 Opfer

" Auf der Höhe von Hagen"
Die Rückkehr- eine Lesung ( mit verteilten Rollen- Seite 279-281)


https://fam-himstedt.de/resources/17AusstellungVorhofdH$C3$B6lle-1.JPG






















Eine Ausstellung  über die Kinder in Theresienstadt

https://fam-himstedt.de/resources/07KZSzene02-1.JPGBühnenbild: Das Lager, der Schlafraum, David Rosen kommt anhttps://fam-himstedt.de/resources/09KZSzene04-1.JPGWarten  auf den nächsten Tag

                                             https://fam-himstedt.de/resources/16KZSzene10-1.JPG        Totengedenken, Zahlen der in den KZs  Umgekommenen

Weitere wichtige Informationen:  

Weiterleitung - Infos zum KZ-Theresienstadt

http://www.shoa.de (Infos zu Fragen der KZs-lager und der Judenverfolgung)



Ausstellung "Kinder in Thereseinstadt wird ausgeliehen unter:

Studienkreis deutscher Widerstand







Carlo Ross

Biographie

Geboren 1928 in Hagen/ Westfalen.

Als Sohn einer jüdischen Mutter geboren, wuchs Carlo Ross in ärmlichsten Verhältnissen ohne Vater

auf.

Die Jahre der Hitlerdiktatur, vor allem die Haft im Konzentrationslager Theresienstadt, wurden für

den jüdischen Jungen zu einer Zeit grausamster Erlebnisse. Bis heute spricht er nur ungern darüber.

Durch glückliche Zufälle überlebte Ross die Judenverfolgung der Nationalsozialisten und begann nach

Kriegsende für verschiedene Zeitungen zu schreiben. Als sich die Möglichkeit bot, in Berlin eine

journalistische Tätigkeit aufzunehmen, ergriff er diese Chance.

Erst nach seiner Pensionierung begann er Jugendbücher zu schreiben. Heute lebt er als freier

Schriftsteller in Hagen.

Carlo Ross setzt sich in seinen Büchern direkt oder indirekt mit seiner eigenen Vergangenheit als

jüdisches Kind im nationalsozialistischen Deutschland auseinander.

Er greift das Schicksal der Juden aber auch in der weiter zurückliegenden Geschichte auf und stellt

sich der aktuellen Herausforderung des Rechtsextremismus.

Als Hauptwerk gelten die als Fortsetzungsromane zu verstehenden Bücher "...aber Steine reden

nicht" (1987) und "Im Vorhof der Hölle" (1991).

Für sein Gesamtwerk wurde der Autor mit dem Al

n dieser Stelle werden in Kürze Projekte für die Schule erstellt werden.  Schwerpunkt  Umang mit Jugendbüchern:


Unterrichtsprojekt : Schwerpunkt Präsentation
https://fam-himstedt.de/resources/imm021.jpg

Ganz aktuell besonders im Zeichen eines wachsenden  Antisemitismus. Hier haben Schüler die Gelegenheit gehabt sich zu informieren.

Carlo Ross, Im Vorhof der Hölle

Jahrgangsstufe Sek. I   ( Hauptschule)

 

Eine meiner häufigsten Erfahrungen im Unterricht in der Hauptschule der Klassen 8 / 9 – 10 war das Interesse der jungen Menschen an den Vorgängen im 3. Reich. Die Berichte im Fernsehen, Zeitschriften Informationen aus dem Hören-Sagen  sind scheinbar dazu angetan, ein persönliches Interesse der Schülerinnen und Schüler zu wecken.  In fast jeder Klasse finden sich aber auch durch versteckte oder offene Hinweise und Beiträge Schüler, die  versuchen, das Kapitel 3. Reich  zu verniedlichen. Hier kommen auch zum Teil Argumente der Eltern, die am „rechten Rand“ leben zum Tragen

Die Schüler haben  aus einer Liste möglicher Lektüren das Buch von Carlo Ross „Im Vorhof der Hölle“ ausgesucht.-  Die Liste war sehr breit angelegt, umfasste insgesamt 12  Jugendbücher aus allen Sparten.  Das Buch von Ross war mit dem Klappentext vorgestellt worden und  der Inhalt wurde zudem noch erläutert.

1942 wird der 14-jährige Jude David Rosen nach Theresienstadt gebracht. Dieses Lager, von den Nazis als »Vorzeige-KZ« konzipiert um es der Presse und ausländischen Besuchern vorzuführen, wird von seinen Bewohnern auch »Vorhof zur Hölle« genannt. Jeder hier weiß, dass es aus Theresienstadt nur einen Weg gibt: in die Vernichtungslager. David merkt schnell, dass hinter der künstlichen Fassade der gleiche brutale Alltag von Terror und Angst herrscht, dem die Juden in dieser Zeit überall ausgesetzt sind. Er hat nur ein Ziel: Er will überleben. ( dtv-Junior- 2007)

Die Motivation war sehr groß- selbst schwächere Schülerinnen und Schüler konnten das Buch lesen, verstehen, da die Sprache bewusst einfach gehalten ist und sprachlich damit keine unüberwindliche Schwierigkeiten bietet

 Er spricht diese Altersstufe besonders an, da die handelnde Person in ihrem Alter ist.  Die Schüler lasen das Buch, es wurden die einzelnen Elemente bearbeitet,  im Hinblick auf eine Präsentation. Diese sollte in Form  einer  Lesung mit szenischen Spielfolgen     geschehen.

  • Ziele:
  • ·         Lesebegeisterung wecken
  • ·         Inhalte  verstehen
  • ·         Sprachliche Struktur erfassen, beschreiben, analysieren
  • ·         In eigenen Texten umsetzen
  • ·         Gestaltung von Bericht
  • ·         Charakteristik
  • ·         Inhaltsangabe
  • ·         Brief
  • ·         Andere,  weitere Quellen  suchen und bearbeiten
  • ·         Sich in die Zeit hineinversetzen
  • ·         Texte lernen, sprachlich gestalten
  • ·         Szenenfolgen entwickeln
  • ·         Spielerisch darstellen
  • ·         Sich in die Personen hineinversetzen können
  • ·         Anderen  über das erzählen

 

Das Ergebnis der Arbeit war eine  ca. 60 minütige „Szenische Lesung“  verbunden mit einer Ausstellung über Kinder in Theresienstadt.

Der Autor des Buches Vorhof der Hölle war während der Aufführungen zu seinem Buch  Gast der Schülerinnen und Schüler der Klasse 10B2 in  der GHS-Laggenbeck

 

Carlo Ross   ( Lebenslauf)  pdf-datei

https://fam-himstedt.de/resources/02JEnglerCRossSch$C3$BCler2-1.JPG
Carlo Ross begrüßt einige Zuschauer

Die Aufführung: 
( Inhalte und Texte bitte Links anklicken)
(in den Texten wird die Bezeichnung "Theresienstadt verwandt, seit 1945  heißt die Stadt "Terezin"


Begrüßung  (mp3 Datei- Original aus der Aufführung)

"Fahrt von Riga nach Theresienstadt"
Auf demWeg in die Hölle"
(Spielszene)

Regie- und Textbuch (pdf-datei)


LifeMitschnitt mp3

 "Wer ist David Rosen"
Hauptperson
LesungCharakterisierung des David Rosen

„Im Vorhof der Hölle“

Der Roman „ Im Vorhof der Hölle“ , geschrieben von Carlo Ross, handelt von

dem 14- jährigen Juden David Rosen, der in das vorzeige KZ Theresienstadt

kommt und sich zum Ziel gesetzt hat zu überleben.

Ich beschäftige mich nun mit dem Charakter von David Rosen, wie der Autor

ihn darstellt. Au einer Fülle von möglichen Charaktereigenschaften habe ich

einige – für mich wichtige herausgesucht:

David ist ein sozialer Junge, er pflegt in der Psychiatrischen Klinik die

Kranken, säubert ihre Schlafplätze und reicht ihnen das Essen an. Den kranken

Kindern auf der Kinderstation spielt er Kasperltheater vor, damit sie vergessen,

dass sie krank sind. (Zitat )“ da hast du dir Freunde fürs Leben geschaffen,

David! Deine Idee, aus den alten Lumpen Kasperlpuppen herzustellen, ist mehr

wert, als die besten Medikamente der Welt!“

Später geht er der Aufforderung nach, Alten und Kranken zu helfen. Er ist im

Kriegsbeschädigtenheim, wo ihn die Invaliden freundlichst empfangen. Auch

dort reinigt er alles oder verbringt seine Zeit einfach damit, mit den Alten etwas

zu spielen oder ihnen etwas vorzulesen. Und er repariert ihnen das Dach,

( Zitat ) „ Damit es keinen Wind und Regen durchließ“. Als Typhus in

Theresienstadt ausbricht und auch die Invaliden infiziert werden, hilft er ihnen

wo er kann, ohne daran zu denken, dass er die Krankheit auch bekommen

könnte.

Als Vera, seine Freundin die er im Kinderblock des Krankenhauses kennen

gelernt hat, auf Transport geschickt werden soll, ist er fest entschlossen

irgendetwas zu unternehmen. Im Transportbüro versucht er (Zitat)„den Mann,

der die Macht über Leben und Tod hat, zu überreden, dass Vera von der Liste

gestrichen wird“. Er sagt „ Nein“. „ Wenn ich dir helfen würde, müsste ich allen

Ansuchen nachgeben und dann wäre die Liste leer. Ich kann dir nicht helfen,

Rosen!“ ( Zitat Ende)

Die Empfangsdame gibt ihm einen Hinweis, dass er zum Funktionär gehen soll.

Er trägt seine Bitte dem Funktionär vor, und hält die Diamantohrringe, die er

von einem Invaliden bekommen hat, in den Händen. Der Funktionär stimmt zu

und streicht Veras Namen von der Liste und David gibt ihm dafür seine

Ohrringe. Vera ist ihm unendlich dankbar und auch David ist glücklich.

Seine Willenskraft zu überleben hat er von Anfang an, er macht Gymnastik und

trainiert seine Muskeln, isst was ihm geboten wird, obwohl es nicht

schmackhaft ist. Es lässt ihn so viel Kraft aufbringen, dass er die Epidemien

übersteht.

Doch ist er auch verbittert und traurig darüber, dass er seine Mutter verlassen

musste. Auch als man ihm in der psychiatrischen Klinik kündigt, scheint er

verbittert denn es hat ihm Spass gemacht, den alten und kranken Menschen zu

helfen.

 "Das Buch"
(kurze Inhaltsangabe)

Nach einer Begegnung mit einem SS -.Mann wird er von der Arbeit des

Kohlenschleppens freigestellt. Er arbeitet jetzt in der SS – Kaserne.

An einem seiner freien Tage geht er spazieren und sieht eine Gruppe Kinder. Ein

Junge aus der Psychiatrischen springt David um den Hals.

David findet sofort Gefallen an der Kinderkrankenschwester Vera. Die beiden

freunden sich richtig an und unternehmen viel zusammen. Sie gehen zu den

“Lagerdichtern“. David selber ist sehr begabt und trägt ein selbst geschriebenes

Gedicht vor.

Als die Invaliden auf Transport müssen, bekommt David von einem ein

Geschenk mit den Worten: „Nimm es David. Es ist mein Dank an dich für die

vielen schönen Stunden. Du hast mit deiner Herzlichkeit, deiner

Hilfsbereitschaft uns allen das Leben hier ein wenig leichter gemacht! Ich werde

es nicht mehr brauchen. Du aber halte es gut versteckt, vielleicht hilft es dir

einmal wenn es ums überleben geht!“ ( S.160 )

Als David erfährt, dass Vera in Quarantäne ist, hat er Sehnsucht.

Eines Abends erfährt er von Vera, dass sie auf Transport geschickt wird. David

nimmt es mit Entsetzen auf und hat eine Idee. Er erinnert sich an das Geschenk

des Invaliden. Es sind zwei Brillanten. Damit “kauft“ er sie frei.

Der Krieg geht zu Ende. Die Russen besetzen das Lager, die SS flieht.

Eines Abends lernen Vera und David und den Oberleutnant Malachow kennen.

Mit einem Transporter schleichen die beiden sich mit Malachows Hilfe aus

dem Getto.

Von verschiedene Stationen werden sie weiter in Richtung Westen geschleust ,

bis sie ganz allein ihren eigenen Weg gehen

 "Der Autor Carlo Ross"
ein Lebensbild ( s.oben)

 Im Heim
"Ist Milar ein Jude oder Arier?"
(Spielszenen)

pielszenen

„Im Jugendheim“

Spielszene: Im Heim ? Ist Milar ein Jude oder Arier ?

Jungen und Heimleiter in mehren Spielszenen zu Milar

Spielszene : Ankunft von David

Ort: Zimmer im Heim, David hat noch ein Handtuch um den Kopf, gerade

hat man ihm die Haare geschnitten.

David: Das ist ja grausam, das Haarschneiden zwickt und ziept ja furchtbar. Ich

kann das ja verstehen, wegen der Läuse, aber schärfer könnte das

Messer schon sein.

Jiri: Rosen, stell dich nicht so an, Ordnung muss sein. Halte dich an die

Ordnung und wir werden uns verstehen. Solltest du aber meinen, deine

Wege zu gehen, dann wirst du Schwierigkeiten haben, die dir nicht

gefallen werden. Unser Jugendheim steht im Wettbewerb mit anderen

Heimen und wir haben einen guten Platz errungen. Hilf mit, dass wir

diesen Platz auch weiterhin verteidigen können.

Heimleiter tritt auf

Pinkas: Tag David, ich bin der Heimleiter Herr Pinkas, Du bist ja gerade

angekommen, ich hoffe du wirst dich hier bei uns wohl fühlen. Ich

mache dich jetzt mit den Regeln bekannt…

Keine Nahrung aufbewahren

Nicht mit Tabak handeln

Bett richtig machen

Nicht mit nacktem Oberkörper arbeiten

So jetzt packe deinen Koffer aus:

Der Heimleiter verlässt die Stube wieder…

Milar: Du bist der Neue, wie?

Die vom Transport haben deinen Koffer gebracht! Ich bin Karl Milar

aus Berlin.

David: Ich heiße David, David Rosen und ich komme aus dem Ruhrgebiet.

Milar: Haste eene Zigarette für mich? Die könnte ich jetzt gut gebrauchen, die

sind hier schwer zu kriegen!

Jiri: Du verkaufst noch deine Seele für eine Schachtel Zigarette, Dicker.

Junge Für eine Schachtel? Für eine Schachtel verkauft er ganz Israel.

Milar: Schade, du ahnst nicht wie sehr mir die Lunge pfeift.

Haste wenigstens was, wat wir eintauschen können, gegen Zigaretten?

Junge : Lass dich nicht unterkriegen neuer!

David: Wo kann ich meinen Koffer unterbringen Karl?

Karl: Wo? Dumme Frage! Natürlick am Kopfende vom Schlafplatz. Du

liechst übrigens neben mir! Hoffentlich schnarchste nich, det macht

mich verrückt.

Jiri: Pass auf, Neuer, dass dir der Dicke nicht an die Wäsche geht, wenn

dann gib ihm eins auf die Pfoten. So nun haut euch hin. Morgen müssen

wir wieder früh aufstehen, David muss in die Psychiatrische, und wir

anderen haben ja auch unseren Job 56.45 Uhr ist die Nach zuende

Licht weg, Ruhe , Musikeinspielung

Licht langsam aufziehen

Ort:

Bettgestell,

David Haken, Koffer,

Zimmer im Heim, Karl fegt und gönnt sich

keine Minute Pause.

Kranker Junge : Hör auf den Staub so hoch zu wirbeln und feg

vernünftig so dass er uns nicht ins Gesicht

fliegt.

Gleicher Raum / Ein junge bringt Suppe

und Teller / Brot / setzen sich auf die Betten

oder stehen herum

David: Mensch, ich hab keinen Hunger auf diese

Suppe. Und denn noch das alte verschimmelte

Brot!

Kranker Stell dich nicht so an David. Das Essen hier ist

lebenswichtig und zu überleben, hast du dir

doch vorgenommen. Also spül die Brühe mit

dem Brot hinunter!

Jiri: Ihr glaubt nicht, was die Prominenz an Paketen

bekommt. Das Wasser läuft einem im Mund

zusammen, wenn man nur daran denkt! Heute

waren es drei Pakete für die Kammersängerin

Seelinger zerrissen und wir mussten alles wieder

neu verpacken. Da kamen Dinge zum

Vorschein, Dinge die ihr euch kaum vorstellen

könnt: Dosen, Ölsardinen und Krebsschwänze,

Krabben und eine Hartwurst so dick wie mein

Arm und mindestens einen halben Meter lang!

Junge: Die Seelinger ist eine ganz alte Frau, und wohnt

in einem Prominentenzimmer in der

Bodenbacher Kaserne.Ich habe die schon mal

gesehen. Sie soll einen hohen preußischen

Orden haben und mit dem Bruder von Kaiser

Wilhelm befreundet gewesen sein. Zwei

uneheliche Söhne soll sie auch haben, Grafen

sollen sie sein und adeliges Blut in sich haben.

Mehrere Jungs durcheinander: Eine Wurst, so dick wie ein Arm? /

Eine ganze Wurst

für sie ganz alleine! /

Prominent müsste man sein und mit dem Bruder

von Kaiser Wilhelm ein Techtelmechtel haben!

Die Ordnung schien dahin zu sein. Einer

der Burschen griff sich von einer Pritsche

eine Decke und warf sie über. Geziert wie

ein Mädchen stolzierte er in der Mitte des

Raumes umher und wiegte mit den Hüften.

Vor David blieb er stehen, machte einen

Knicks und lispelte:

Herr Graf, wie wäre es mit uns zweien?

Die Jungen grölten und lachten so laut sie

konnten und wollten. Aber nur für kurze

Zeit hatten sie das Getto und die anderen

schlimmen Dinge vergessen. Danach

löffelten sie ihre bereits kalt gewordene

Suppe.

Jungs guckt euch den an ( Lachen ) , ist das

nicht komisch? So viel Spaß hatten wir lange

nicht mehr!

Jiri

Kranker

Junge

David

Hoffentlich hat das eben keiner mitbekommen.

Wenn einer von den Wachleuten mitgekriegt

hat, dass wir so laut gelacht haben gibt es

bestimmt ganz viel Ärger.

Ich hab ein solches schlechtes Gewissen!

Mensch, am schwarzen Brett steht, dass jedes

Zimmer ein eigenes

Gedicht haben soll.

Das würde mich interessieren

Setzt sich in die Ecke und schreibt,

die anderen liegen auf dem Bett oder haben

den Raum verlassen

David spricht vor sich hin : Wir sind des Gettos Jugend,

wer sich zu uns gesellt,

lernt kennen unsere Tugend,

die uns zusammenhält.

Wir gehen Seite an Seite,

einmal wird Freiheit sein...!

Karl Milar: stürzt ins Zimmer: Da bin ick wieda,

Mensch watt ich erlebt habe

Ick dachte, mir trifft der Schlag, als der mir

verklickerte, ick müsste in det

Rassenbiologische Amt nach Leitmeritz. Dort

wollen se mir untasuchen. Weil ick so janich

jüdisch aussehe, vastehste? Weil ick blonde

Haare habe und blaue Oogen, wollen se mir dort

in de Mangel nehmen! Übamorjen bejleitet mir

eena von de tschechischen Gendarmen nach

Leitmeritz!Oh, Jott, bin ick uffjeregt!

Junge: Mensch, Karl! Vielleicht schicken die dich nach

Hause!!

Karl Milar: Und wo soll ick hin? Meine Familie ist doch

ooch gettorisiert!

Jiri Draußen gibt es doch auch Heime. Arische!

Solche, in denen es weiß bezogene Betten gibt

und satt zu Essen, ordentliches Essen, keine

Brühe, kein verschimmeltes Brot.Stell dir das

mal vor, endlich mel richtig satt essen!

Ort: / Licht geht weg, es wird dunkel Zimmer im Heim, Die Jungs liegen in ihren

Betten.

Karl Milar: David? Biste noch wach? Ick kann nich

schlafen.

David: Wie soll man schlafen, wenn du nicht ruhig

liegen kannst! Was ist denn ?

Sprecher / Einige Tage später

David: Ist euch aufgefallen das der Dicke nicht da ist ?

Jiri Sei doch froh das der nicht da ist dann hast du

mehr platz für dich in deinem Bett

Junge Der Dicke kommt schon, der ist an Fressen

gewöhnt.

Kranker : Wir wurden heute Abend mal wieder richtig satt.

Wir hatten unseren Spass.

Sie waren laut und lachten (Stimmengewirr)

Pinkas: Seit nicht so laut. Ihr wisst doch dass es verboten

i st laut zu lachen. Wir wollen doch kein

schlechtes Bild auf unseres Heim werfen, wir

haben einen guten Platz bei dem Vergleich aller

Heime errungen.

Karl Milar: Ick kann nicht schlafen weil ick so nervös bin

das ick schon zittere. Ick möchte nämlich

wissen, was mir da morjen erwartet!

Karl Millar kommt herein

Millar: Hey David, wilste wissen was die mit mir

gemacht haben?

David: Ja, erzähl was haben die mit dir gemacht wieso

musstest du denn nach Leimeritz

Karl: Ich war da, weil die gucken wollten ob ich

wirklich ein Jude bin! Die meinen ich sehe so

arisch

aus. Die haben meinen ganzen Körper untersucht

meine Ohren, meinen Hals, meinen Mund ...

Dann haben die noch Fotos von mir gemacht

sogar welche wo ich Nackt drauf bin. Aber ich

weiß jetzt genau so viel wie vorher.

David: Vielleicht gehen die Untersuchungsunterlagen

nach Berlin , du weißt doch das für die Nazis

alles in Berlin passiert.

Karl: So wird’s sein, David, schlaf jut.

Licht weg, Dunkelkeit

Sprecher : einige Tage später

Karl: Rate mal Rosen, was mit mir geschehen wird?

David: Hitler ist tot und wir können alle nach Hause

fahren?

Karl: Du bist nen Witzbold Rosen! Ick werde morgen

mit einem Beauftragten nach Berlin ins

Lehrlingsheim. Sie haben mich für Arisch erklärt.

Ick sei kein Jude, ich habe keine Rassischen

Merkmale, die mich als Jude erkennen lassen.

Das Gutachten liegt bei Pinkas im Büro.

David: Das freut mich für dich, aber du gestattest doch,

dass ich vor Begeisterung nicht aus den Latschen

kippe. Du gehst fort aus dieser Hölle aber ich und

Tausend andere bleiben noch hier und müssen die

Qualen ertragen.

Karl: Aber da kann ich doch nicht für. Ich habe halt das

Glück.

David: Nein freu dich ruhig aber ich wollte es dir nur

noch mal sagen . Ich wünsche dir ein schönes

Leben.

Karl: Ich kann nicht einschlafen ich bin so aufgeregt

auf morgen.

David: Dann liegt doch wenigstens ruhig

"Der Führer schenkt den Juden eine Stadt"
(Filmausschnitt)
Der Film wurde im Dritten Reich als Propagandafilm von den Nazis gedreht und sollte die KZs positiv darstellen. Er ist bei den Landesfilmstellen zu bekommen

 "Interview mit Vertretern des  Roten Kreuzes"
(Spielszene)

Frau: Auf jeden Fall, vorher haben die meisten Juden in dreckigen Wohnungen

gewohnt und in Abstellkammern geschlafen. Jetzt leben sie in einer richtigen

Stadt. Wir haben das Gefühl, dass es ihnen gut geht. Das kann ich auch der

schwedischen Regierung berichten. Wir waren ja hier, um Gerüchten

nachzugehen, dass die Juden umgebracht und misshandelt werden. Nach dem

was ich hier gesehen habe, ist das nicht wahr.

Moderator: Haben Sie auch den Film „der Führer schenkt den Juden eine Stadt“ gesehen?

Mann: Uns wurde der Film gezeigt bevor wir hier hergekommen sind. Wir wollten uns

davon überzeugen, ob es wirklich so ist wie es im Film dargestellt wurde.. Die

Juden haben ein gutes Leben.

Reporter: Ich danke Ihnen für das Gespräch.

Liebe Zuhörerinnen und Zuhören an den Volksempfängern

Wir berichteten aus Bad Theresienstadt- von dem Besuch einer Delegation

des Internationalen Roten Kreuzes aus Genf und Stockholm.

Und hier ist die Tönende Wochenschau. Maiausgabe 1944. Wir berichten aus

Großdeutschland aus den Gauen und Protektoraten. Von der Maas bis an die

Memel- von der Etsch bis an den Belt.

Und weitere Nachrichten :

Unser geliebter Führer – Adolf Hitler hat heute wieder / leiser werden –

Black out

 David " Das war Theresienstadt wirklich"
( Hinweise zum Film)

 

Was geschah wirklich im Lager?

David berichtet über die Hintergründe:

Wenn man glaubt, dass sich das KZ – Lager Theresienstadt in vielen Jahren so drastisch

verändert hat, dass es zu einer “ richtigen, schönen “ Stadt geworden ist – wie die NSDAP

die Menschen glauben machten wollte- hat man sich getäuscht.

Theresienstadt ist ein Konzentrationslager – nicht mehr und nicht weniger.

Wer es nicht selbst miterlebt hat, wird es nicht glauben, wie es hier in Wirklichkeit ist.

Die Kleider, Koffer, Schuhe usw. werden den Neuankömmlingen, die im Getto eintreffen,

weggenommen und später in den Geschäften zum Verkauf angeboten. Wenn man Pech hat,

kauft man, für das neue Geld, seine eigenen Sachen zurück.

Das Gemüse, was sorgfältig gepflegt und angebaut wird, bekommen nur die SS – Leute. Das

angebaute wird auch verkauft, aber nicht an die Gefangenen.

Im schlimmsten Fall wird man mit der Todesstrafe bestraft, wenn man Dinge,

wie z.B. das Gemüse oder Kohle stiehlt. Wegen einer Tomate wurden Lagerinsassen

hingerichtet.

Am Ende eines Tages müssen viele Angst haben, am nächsten Tag auf Transport geschickt zu

werden, denn eine solche Fahrt endet meistens in der Gaskammer.

Jährlich sterben Tausende Menschen. Viele sterben unter anderem auch an nicht so

schlimmen Krankheiten, denn die Verhältnisse im Lager, Unterernährung, Enge, mangelnde

Hygiene machen schon eine leichte Erkältung zu einer tödlichen Krankheit.

Die “Wohnungen“ sind ärmlich und ziemlich klein. Einem Mensch stehen rund 1,5 m2 zur

Verfügung. In den Zimmern liegt man eng zusammen auf einfachen Holzbettgestellen.

Wenn man etwas prominent ist, auf Strohsäcken, ansonsten auf Holz. Meistens liegen drei bis

vier Leute nebeneinander. Der Koffer dient als Kopfkissen.

Wenn man nicht befolgt was die Wachleute befehlen, bekommt man Schläge. Es reicht

schon, wenn man einen Offizier nicht schnell genug aus dem Weg geht, nicht grüßt dann

bekommt man mit einer Reitergerte einen Schlag ins Gesicht, kommt ins Gefängnis, wird

misshandelt und umgebracht.

Aber das Schlimmste ist die Angst- die Angst dass man den nächsten Tag nicht überlebt

"Die SS- So habe ich sie erlebt"
Lesung aus dem Buch

 Kinder in Theresienstadt,
der Transport, das Ghetto
Spielszene - fiktive Briefe zwischen Vera und David

 

David auf der einen Seite der Bühne im Zimmer, eine Kerze, sitzt auf dem Bettrand und

schreibt.

Vera auf einem Podium abseits, hinter Gittern und Stacheldraht

Immer wenn einer liest, wird er mit Scheinwerfer ausgeleuchtet , der Schreiber oder die

Schreiberin liest dann den Text.

Brief 1 ( David liest, pantomimisch) - Vera spricht den Text im Dunkel

Lieber David,

heute traf ein Transport mit hungernden und völlig verdreckten Kindern ein. Sie wurden in

Viehwagons aus Bialystok hergebracht.

Mir kamen fast die Tränen, die armen Kinder. Die Kinder wurden in die Baracken, die mit

Stacheldraht eingezäunt sind, unter gebracht.

Ihre Eltern sind auf dem Transport umgekommen oder nach Auschwitz geschickt worden...

Viele Kinder haben Angst, sich klammerten sich aneinander und hielten ihre Kuscheltiere

fest. Die Aufseher trieben sie weiter, Kinder fielen und weinten. Es<war schrecklich. Noch

spät in der Nacht hörte man sie wimmern und weinen.

Ich betreue jetzt die Kinder. Leider konnte ich dich von der Aktion nicht verständigen, Wir

haben viel Arbeit Die Kinder waschen und betreuen, das Essen vorbereiten und austeilen. Mit

den Kleinen spielen und wir können uns jetzt leider nicht mehr treffen, denn die Gendarmen

die, die Baracken bewachen, erschießen alle, die sich dem Zaun nähern!

Also bitte komme mich nicht besuchen, ich hätte viel zu viel Angst um Dich.

Ich schreibe dir bald wieder und hoffe du schreibst mir zurück. Kümmere dich um Jossle, er

ist ein guter Junge.

Ich mag Dich! Ich denke viel an dich. Vera.

Brief 2

Liebe Vera,

ich fühle mich ganz einsam ohne Dich und habe totale Sehnsucht nach dir! Ich weiß mit

meiner Zeit nichts anzufangen. Du hast so grausames mit den Kindern bisher schon erlebt.

Hier bei uns ist es auch ganz schlimm. Aber ich denke bei Dir ist es noch viel schlimmer mit

den Kindern, die wirklich nichts dazu können.

Läuse sind wirklich eine qual. Ich hatte sie auch schon. Aber es gibt schlimmeres, das weißt

du, liebe Vera. Ich war bei Dr. Weinberger und der hat mir ein Mittel gegeben und es geht mir

schon viel besser. Du weißt ja auch wie schwierig es hier im Lager mit der Hygiene ist, da die

vielen Menschen auf engstem Raum zusammenleben müssen.

In der Stadt bereiten sie alles für einen Film vor. Sie wollen den Leuten etwas<vorgaukeln,

dass es den Juden hier angeblich gut geht. Warum tun sie das, Vera? Nachher hassen die

arier uns noch mehr, weil sie meinen, dass es uns hier zu gut geht. Ich hoffe nur, dass die

ausländischen Delegationen den Schwindel durchschauen.

Ich komme dich trotzdem besuchen, bitte vertrau mir, auch wenn du das nicht möchtest.

Bitte steh morgen Abend am Zaun, ich werde auch aufpassen, dass mich keiner der

Gendarmen erwischt!

Bis

bald, in Liebe Dein David!

Brief 3

Lieber David,

ich vermisse Dich auch ganz doll!

Ich bin nun schon einige Wochen mit den Kindern hier im Außenlager eingesperrt. David,

die armen Kinder müssen streben, obwohl sie nichts getan haben. Diese schrecklichen

Krankheiten, kaum einer ist davon verschont. Immer wider müssen einige auf „Transport“,

das ist schlimmer als alles andere. Sie haben sich doch gerade erst an uns gewöhnt.

Die Kinder haben eine furchtbare Angst vor dem Gas und vor der Entlausung. Sie gehen nicht

in die Dusche. Erst als ein jüdischer Junge es ihnen vormachte, waren sie bereit sich zu

waschen. David, es ist schrecklich, ich weiß nicht was diese Kinder alles mitgemacht haben

Hast du nicht mal Lust wieder Lust etwas mit mir zu unternehmen? Am Wochenende dürfen

wir für einige Stunden das Lager verlassen, die Quarantäne ist aufgehoben. Wir könnten doch

zum Premiumspiel gehen!?

Was machen die Invaliden? Gehst du noch regelmäßig zu ihnen.

Oder hast du keine Karte bekommen?

Ich würde mich sehr darüber freuen.

Weißt du, hier im Kinderkrankenhaus ist zu viel Elend und ich muss mal wieder was anderes

sehen.

Ich hoffe wir sehen uns bald wieder!

Ich habe dich wirklich ganz doll lieb!

In

Liebe

Deine

Vera!

Gedichte
 von Lagerinsassen geschrieben

Mein Land, das trage ich im Herzen
Für mich und nur für mich!
Aus der Schönheit Fäden gesponnen
Träume ich ewig nur dich
Ich kann dich jetzt nur liebkosen
Fühle es jederzeit
Das Land ist nicht auf der Erde
Ist in mir und doch so weit
Mein Land ist im Himmel, in den Sternen
Es ist der Vögel All
Ich kann es fühlen und weine
Aus Sehnsucht überall
Doch eines Tages flieg ich davon
Von des Körpers Fesseln befreit
Der Freiheit entgegen, um zu sehen
Mein ganzes Land weit und breit
Jetzt ist es noch klein das Land
Erreichbar nur im Traum
Der mich so leicht umarmt
In diesem grässlichen Raum
Doch einmal komme ich in das Land
Um dort zu bleiben ein für allemal
Dort in der Gegend, die meine Sehnsucht fand
Dort gibt es kein „ich“ und keine Qual
Hanus Hachenburg (1929 - 1944) nach Auschwitz deportiert und ermordet
Birdsong
He doesn't knovr the world at all
Who stays in his nest and doesn't go out.
He doesn't know what birds krtow best
Nor what I want to sing about,
That the world is full of loveliness.
When dewdrops sparkle in the grass
And earth's afloc with morning light,
A blackbird sings upon a bush
To greet the dawning after night.
Then I know how fine it is to live.
Hey, try to open up your heart
To beauty; go to the woods someday
And weave a wreath of memory there.
Than if the tears obscure your way
You'll know how wonderful it is To be alive.
1941 Anonymous

Bei Terezin
Wenn ein neues Kind kommt
Alles scheint ihm merkwürdig.
Was, aus welchem Grund muss ich liegen?
Essen Sie schwarze Kartoffeln?
Nein! Nicht L! Ich muss bleiben?
Es ist hier schmutzig!
Der Fußboden - warum, Blick, es ist Schmutz, ich fürchte mich!
Und ich soll auf ihm schlafen? Ich werde ganz schmutzig!
Hier der Ton des Schreiens, Schreie,
Und viele Fliegen.
Jeder weiß, dass Fliegen Krankheit tragen.
Oooh, etwas biss mich!
Nicht dass eine Wanze war?
Hier in Terezin, ist das Leben Hölle
Und wann ich wieder nach Hause gehe,
Ich kann nicht noch sagen.
„Teddybär“ 1943
Theresienstadt ( Hanus Hachenburg)
Das bisschen Schmutz im schmutzigen Gemäuer
und ringsum das bisschen Draht
und 30 000, die schlafen –
bis sie eines Tages erwachen
und an diesem Tag die Erfahrung machen
wie ihr eigenes Blut verrinnt.
Einst war ich ein Kind – noch vor zwei Jahren
wollte weg und in andere Welten fahren.
Bin nicht mehr das Kind – sah Feuersglut,
weiß, was Angst ist und das Ringen um Mut
kenne Tage ohne Licht und Worte wie Blut!
Fort ist der Spuk aus Kindheitstagen!
Aber ich weiß, heut schlafe ich nur
und werde zurückkehren in der Kindheit Flur,
in die Kindheit, die wie eine Rose blüht,
wie ein Glockenschlag den Traum durchzieht,
wie die Mutter, die ihr kränkelndes Kind
mit allem, was sie hat, in die Arme nimmt.
Wie schrecklich eine Jugend, die als Last
im Herzen Rache trägt, den Feind nur haßt.
Wie eine schreckliche Jugend, die in sich trägt
für manche Gutes, Flüche für andre erwägt.
In weiter Ferne schlummert mein Kinderland
die Pfade des Baumgartens an Mutters Hand.
Dort, wo einst mein Vaterhaus stand,
dem heute nur bittrer Hohn zugewandt,
dort in den Gärten, wo die Welt schön einst war
in die mich meine Mutter gebar -

damit ich sie mit meinen Tränen benetze.
Liege auf Stroh, eine Kerze neben mir
und begreife langsam und wirklich erst hier
welch winziges Geschöpf ich doch war
ebenso winzig
wie der Choral
jener 30 000

 Die Invaliden- Weihnachten im Ghetto
Lesung aus dem Buch ( Seite 97 - 100 in Auszügen)

 "VomVorhof in die Hölle"
Von Terezin nach Auschwitz- Ein Gedenken, Bilder und Zahlen

Konzentrationslager
Dachau war eines der ersten Konzentrationslager in Deutschland. Es war
ursprünglich als Umerziehungslager und Arbeitslager eingerichtet. Unbequeme
Zeitgenossen, politisch anders Denkende und Kriminelle wurden dort
festgehalten. Ausgehend vom Modell Dachau entwickelte sich in kürzester Zeit
über das ganze Reich und in den besetzten Gebieten ein Netz von
Konzentrationslagern.
Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden immer neue KZ errichtet,
veränderten sich aber auch strukturell.
In den Vordergrund trat einerseits die ökonomische, das heißt die wirtschaftliche
Verwertbarkeit der Häftlingsarbeit, anderseits die industrielle Massenermordung
von Menschen
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges stieg die Zahl der Häftlinge nochmals stark
an. Ca.700.000 bis 800.000 von ungefähr 1,6 Millionen Gefangenen starben in
den reinen Konzentrationslagern.
Zieht man die Vernichtungslager ein, starb eine mindestens viermal höhere
Anzahl von Menschen. Erst die vollständige Zerschlagung der
nationalsozialistischen Herrschaft brachte ein Ende der furchtbaren
Geschehnisse.
Wir haben versucht die Zahlen der Toten in den Lagern festzustellen.
Wir wollen dieser Toten gedenken:
Anzahl der
Toten

( Nach dem Verlesen von jeweils 3 Lagern - wird auf
dem Leuchter eine Kerze entzündet)
(Musik : Jerusalem / gold : )
In deinen Toren möchte ich stehen, du goldene Stadt Jerusalem
Buchenwald 15.000 Opfer
Dachau 31.591 Opfer
Majdanek 250.000 Opfer
Natzweiler
6.000 Opfer
Sobibor 250.000 Opfer
Auschwitz 3.000.000 Opfer
Stutthof
50.000 Opfer
Theresienstadt 15.000 Opfer
Treblinka 870.000 Opfer
Flossenburg
30.000 Opfer
Mauthausen 4.000 Opfer
Sachsenhausen 100.000 Opfer
Grob-Rosen
40.000 Opfer
Ravensbrück (Frauen KZ) 4.000 Opfer
Mittelbau - Dora 20.000 Opfer
Kulmhof
152.000 Opfer
Belzec 600.000 Opfer
Bergen-Belsen 35.000 Opfer
Plaszow
80.000 Opfer
Neuengamme 55.000 Opfer

" Auf der Höhe von Hagen"
Die Rückkehr- eine Lesung ( mit verteilten Rollen- Seite 279-281)


https://fam-himstedt.de/resources/17AusstellungVorhofdH$C3$B6lle-1.JPG






















Eine Ausstellung  über die Kinder in Theresienstadt

https://fam-himstedt.de/resources/07KZSzene02-1.JPGBühnenbild: Das Lager, der Schlafraum, David Rosen kommt anhttps://fam-himstedt.de/resources/09KZSzene04-1.JPGWarten  auf den nächsten Tag

                                             https://fam-himstedt.de/resources/16KZSzene10-1.JPG        Totengedenken, Zahlen der in den KZs  Umgekommenen

Weitere wichtige Informationen:  

Weiterleitung - Infos zum KZ-Theresienstadt

http://www.shoa.de (Infos zu Fragen der KZs-lager und der Judenverfolgung)



Ausstellung "Kinder in Thereseinstadt wird ausgeliehen unter:

Studienkreis deutscher Widerstand







Carlo Ross

Biographie

Geboren 1928 in Hagen/ Westfalen.

Als Sohn einer jüdischen Mutter geboren, wuchs Carlo Ross in ärmlichsten Verhältnissen ohne Vater

auf.

Die Jahre der Hitlerdiktatur, vor allem die Haft im Konzentrationslager Theresienstadt, wurden für

den jüdischen Jungen zu einer Zeit grausamster Erlebnisse. Bis heute spricht er nur ungern darüber.

Durch glückliche Zufälle überlebte Ross die Judenverfolgung der Nationalsozialisten und begann nach

Kriegsende für verschiedene Zeitungen zu schreiben. Als sich die Möglichkeit bot, in Berlin eine

journalistische Tätigkeit aufzunehmen, ergriff er diese Chance.

Erst nach seiner Pensionierung begann er Jugendbücher zu schreiben. Heute lebt er als freier

Schriftsteller in Hagen.

Carlo Ross setzt sich in seinen Büchern direkt oder indirekt mit seiner eigenen Vergangenheit als

jüdisches Kind im nationalsozialistischen Deutschland auseinander.

Er greift das Schicksal der Juden aber auch in der weiter zurückliegenden Geschichte auf und stellt

sich der aktuellen Herausforderung des Rechtsextremismus.

Als Hauptwerk gelten die als Fortsetzungsromane zu verstehenden Bücher "...aber Steine reden

nicht" (1987) und "Im Vorhof der Hölle" (1991).

Für sein Gesamtwerk wurde der Autor mit dem Al

ügen Sie hier Ihren eigenen Text ein.